Ein Sommer ohne Erdbeeren? Möglich, aber verdammt unlecker
9. Juni 2023
von PIERRE SCHOBER

Heimisches Superfood

Erdbeeren versüßen den Sommer

Im Sommer ist doch ein Tag ohne Erdbeeren ein verlorener Tag. Ob pur, mit Sahne, mit Joghurt, als Kuchen oder in einer leckeren Bowle – einfach nur lecker. Doch die frechen Früchtchen sind dazu auch noch unfassbar nährstoffreich und ein echtes Superfood aus dem eigenen Garten.

♦ Wenig Kalorien, dafür viele Ballaststoffe. Erdbeeren sind ein Superfood aus dem heimischen Garten
♦ Erdbeeren sind Vitaminbomben. Sie haben mehr Vitamin C als Orangen
♦ Erdbeeren immer regional kaufen. Ansonsten leidet die Qualität und der Geschmack

Die Lieblingsfrucht aller kleinen und großen Kinder ist doch die Erdbeere. Lecker und nährstoffreich. Im Sommer gibt es kaum einen Obststand, der es sich erlauben kann, die roten Vitaminbömbchen nicht im Sortiment zu haben.

Wenig Kalorien, viele Ballaststoffe

Erdbeeren bestehen zu 90 Prozent aus Wasser – das sorgt für wenig Kalorien (32 Kalorien/100 Gramm). Die restlichen zehn Prozent sind voll mit Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Ballaststoffen – die sorgen dafür, dass Erdbeeren auch satt machen – und sekundären Pflanzenstoffen.

Obwohl die Erdbeeren oftmals zuckersüß sind, haben sie kaum Kohlenhydrate (5,5 Gramm, davon 2,3 Gramm Fruchtzucker), allerdings auch kaum Eiweiß (0,8 Gramm) und auch fast gar kein Fett (0,4 Gramm).

Erdbeeren haben mehr Vitamin C als Orangen

Dabei ist es schade, dass es Erdbeeren nicht auch in der Grippesaison gibt – zumindest nicht aus regionalem Anbau. Sie sind nämlich reich an Vitamin C (58,8 mg). Schon mit 200 Gramm (andere Quellen sagen 170 Gramm) deckst du den gesamten Tagesbedarf ab. Erdbeeren sollen auch einen Einfluss auf das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, besonders bei Frauen, haben. Der Grund dafür soll in den Polyphenolen liegen. Diese wirken sich positiv auf die Blutfettwerte aus.

Erdbeeren wirken zudem positiv auf die Darmgesundheit. In Studien mit Mäusen konnte eine Vermehrung „guter“ Darmbakterien beobachtet werden sowie eine Reduzierung „schädlicher“ Bakterien. Dennoch sollten Patienten mit chronischen Darmerkrankungen ihren Arzt konsultieren und sich nicht ausschließlich von Erdbeeren ernähren.

Erdbeeren gut für Schwangere

Erdbeeren wird auch eine vor Krebs schützende Wirkung nachgesagt. Allerdings wurden entsprechenden Studien bislang nur an Tieren und Zellen außerhalb eines Organismus durchgeführt. Die enthaltenen Antioxidantien und sekundären Pflanzenstoffe können – nach dem bisherigen Stand der Wissenschaft – krebsauslösende Mutationen verhindern und gleichzeitig die zellulären Signalwege im Körper so beeinflussen, dass eine Vermehrung von Krebszellen unterbunden wird. Hier muss aber noch geforscht werden.

Was Erdbeeren besonders für Schwangere interessant macht, ist der relative hohe Anteil an Folat. Dies ist besonders für die Zellvermehrung und Blutbildung wichtig, die dadurch unterstützt wird. So wird eine optimale Entwicklung des Embryos gefördert.

Erdbeeren am besten direkt vom Hof

Grundsätzlich gilt bei Erdbeeren: Regional ist besser. Allerdings trifft dies auf alle Obst- und Gemüsearten zu. Hier bei uns haben Erdbeeren zwischen Mai und August Saison. Zwar sind Erdbeeren inzwischen beinahe ganzjährlich erhältlich, doch haben diese Früchte von September bis April oft lange Transportwege hinter sich. Damit die Qualität dennoch stimmt, sind sie vielfach mit Pflanzenschutzmitteln behandelt. Na, noch Lust auf solche Erdbeeren? Dazu leidet auch der Geschmack, je mehr Zeit zwischen Ernte und Verkauf liegt.

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Wenn du die Erdbeeren auf dem Markt, beim Bauern oder im Supermarkt kaufst, dann halten sie sich im Kühlschrank noch etwa zwei Tage. Am besten lagerst du sie in einem flachen Behälter, um Druckstellen zu verhindern. Diese fördern die Schimmelbildung. Kleiner Tipp: Plastikverpackungen sind meistens ein Indiz für einen langen Transportweg. Also besser davon die Finger lassen.

Aufpassen beim Waschen der Erdbeeren

Erdbeeren lassen sich auch prima einfrieren. Dann kann man daraus beispielsweise leckere Smoothies machen. Man kann sie aber auch zu Kompott oder Marmelade verarbeiten. Frische Erdbeeren sollte man übrigens vor dem Verzehr kurz abwaschen. Allerdings sollte der Strahl nicht zu hart sein, da sie – wie erwähnt – sehr empfindlich sind. Besser in ein „Bad“ geben. Aber bitte nicht zu lange, da dies auf Kosten des Aromas geht.

Angeberwissen: Erdbeeren sind eigentlich keine Früchte. Ähnlich wie Hagebutten gehören sie zu den sogenannten Scheinfrüchten. Die eigentlichen Früchte sind diese kleinen grünen Punkte, die sich auf der Außenschale der Erdbeere befinden.

Dein Erdbeer-Menü für den Sommer (für zwei Personen)

Vorspeise: Brennnesselrisotto mit Erdbeeren

Brennnesselblätter (250 Gramm), Risottoreis (1 Tasse), Butter (2 Esslöffel), Hühnerbrühe (0,5 Liter), Erdbeeren (250 Gramm), Zwiebel (0,5 Stück gewürfelt)

Dies hört sich erst mal wenig lecker an, ist aber ein Hochgenuss. Die Zwiebelwürfel kurz in Butter anschwitzen und dann den Reis hinzugeben. Nach und nach die Brühe dazu, bis die Flüssigkeit jeweils verkocht. Nach etwa 30 Minuten sollte der Reis gar sein. Dann die gewaschenen Brennnesselblätter zufügen und umrühren. Brennnessel verhält sich beim Kochen in etwa wie Spinat.

Dann den Parmesan und – wer nicht auf die Linie achtet – noch etwas Butter. Zum Abschluss die geviertelten Erdbeeren darübergeben und genießen.

Hauptspeise: Putenleber mit Erdbeeren

Erdbeeren (250 Gramm), Geflügelleber (200 Gramm), Butter (60 Gramm), Frühlingszwiebeln (1/2 Bund), Portwein (100 ml), Balsamico (2 EL)

Erdbeeren vierteln und mit Pfeffer (am besten gemörsert) und Puderzucker marinieren.

Frühlingszwiebeln kurz in Butter andünsten, Leber hinzu und bei mittlerer Hitze braun anbraten. Dann würzen und mit Portwein ablöschen. Leber und Zwiebeln herausnehmen, damit die Sauce auf die Hälfte einreduzieren kann.

Sauce durch ein Sieb geben und mit Balsamico abschmecken, evtl. noch zwei, drei Esslöffel Wasser hinzugeben. Anschließend alles gemeinsam auf dem Teller anrichten und genießen.

Dessert: Erdbeer-Cheesecake im Glas

Erdbeeren (125 Gramm), Haferkekse (30 Gramm), Butter (10 Gramm), Frischkäse (75 Gramm), griechischer Joghurt (100 Gramm), Ahornsirup (1 EL), Zitronensaft

Die gewaschenen Erdbeeren klein würfeln. Die Kekse kommen in einen Frischhaltebeutel und werden zerbröselt. Anschließend mit der Butter vermengen und auf zwei Gläser verteilen.

Den Frischkäse mit dem Joghurt, Ahornsirup und Zitronensaft in einer Schüssel cremig rühren. Anschließend auf die Brösel verteilen. Zum Abschluss mit den Erdbeeren bedecken und im Kühlschrank kurz runterkühlen. Lecker.

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