SPORT GEGEN MUSKELKRANKHEITEN
MIT TRAINING UND ERNÄHRUNG MYASTHENIA GRAVIS ENTGEGENWIRKEN
Es ist eine seltene neuromuskuläre Krankheit: Die Myasthenia Gravis. Oft wird sie auch als Muskelschwäche bezeichnet. Es ist einer der großen Alpträume für passionierte Sportler. Grundsätzlich handelt es sich dabei um eine fehlgeleitete Immunreaktion. Der Körper will die Muskeln abstoßen, obwohl sie doch zum Gesamtpaket dazugehören. Leider erkennt man die Krankheit nicht wirklich früh, da sie vor allem Anfangs nach einer normalen körperlichen Reaktion klingt, denn zunächst sind die Muskeln nach einer Belastung schwächer. Glücklicherweise tritt die Krankheit jedoch nur selten auf und es lässt sich natürlich mit Sport und der Ernährung gut entgegenwirken.
Ursachen der Myasthenia Gravis
Wir bereits eingangs erwähnt, kommt die Krankheit wirklich sehr selten vor und sie gibt sich auch nicht so leicht zu erkennen. Die Myasthenia Gravis ist eine neuromuskuläre Autoimmunerkrankung. Das bedeutet, dass der eigene Körper sich selbst mit Antikörpern bekämpft. Im Fall dieser Krankheit sind es die Muskeln.
Genauer gesagt richten sich die Antikörper gegen die Rezeptoren der Muskeln, was zur Folge hat, dass Signale vom Gehirn nicht mehr richtig zu den Muskeln übertragen werden können. Je weiter die Krankheit dann fortschreitet, desto schwächer werden die Muskeln, bis hin zu einer Lähmung, wenn die Myasthenia Gravis nicht rechtzeitig therapiert wird.
Die Medizin vermutet, dass die Thymus-Drüse dahintersteckt. Sie sitzt im Brustkorb und weist bei Erkrankten eine gesteigerte Aktivität auf. In manchen Fällen hat sie sich sogar zu einem Tumor ausgebildet. Die Drüse ist für die Produktion von Antikörpern verantwortlich. Bei der Krankheit bildet die Drüse Eiweiße, die sich an den Rezeptoren zu den Muskeln ablagern und die schließlich die Muskelfunktionen stören.
Symptome der Muskelkrankheit
Das Hauptsymptom der Myasthenia Gravis ist dabei eine Muskelschwäche. Daneben gibt es jedoch weitere Symptome, die Anzeichen der Krankheit sein können. In der Regel sind sie am Morgen stärker ausgeprägt als am Abend. Zudem können bestimmte äußere Einflüsse die Symptome verstärken, wie beispielsweise
• Stress
• Alkohol
• Fieber
• Viruserkrankungen
• Schlafmangel
Diagnose der Krankheit
Die Myasthenia Gravis kommt etwas häufiger bei Frauen im Alter zwischen 30 und 40 Jahren vor. Sollten solche Symptome auftreten, auch wenn sie nur schwach ausgeprägt sind, sollte man ihnen auf jeden Fall auf den Grund gehen. Die Krankheit lässt sich nämlich mit einer Reihe bestimmter Tests nachweisen. Dazu zählen Labortests, elektrophysiologische Untersuchungen oder ein CT oder MRT des Brustkorbs, wodurch eine mögliche Auffälligkeit der Thymus-Drüse festgestellt werden kann. Ist die Diagnose erfolgreich, kann direkt mit der Therapie begonnen werden.
Therapie sorgt für ein normales Leben
Leider ist die Myasthenia Gravis nicht heilbar. Wird die Therapie jedoch frühzeitig begonnen, stellen sich im Leben der Erkrankten keinerlei Einschränkungen ein. Die Therapie selbst erfolgt vor allem mit Medikamenten, die dafür sorgen, dass die Reizübertragung an die Muskeln wieder verbessert wird.
Daneben ist eine Behandlung mit Kortison üblich, das dafür sorgt, dass die Überfunktion des Immunsystems gebremst wird. Weitere Immunsuppressiva wirken ähnlich, allerdings tritt die Wirkung, im Gegensatz zu Kortison, erst später ein.
Auch eine Entfernung der Thymus-Drüse kann einen gewünschten Effekt bringen. Vor allem bei Erwachsenen kann die Entfernung sinnvoll sein, da die Drüse nach der Pubertät bei gesunden Menschen keine Funktion mehr erfüllt.
Sport wichtig, um entgegenzuwirken
Zusätzlich zur medikamentösen Therapie ist es wichtig bei der Myasthenia Gravis sportlich aktiv zu sein. So lässt sich die Behandlung unterstützen und die Gesamtgesundheit des Körpers kann von der Bewegung profitieren.
Besonders Sportarten, bei denen man die Intensität der Belastung und der Ausdauer selbst dosieren kann sind empfehlenswert. Dabei ist vor allem das Walking oder Nordic-Walking sinnvoll, weil die Geschwindigkeit den Bedürfnissen entsprechend angepasst werden kann. Außerdem werden die Gelenke nicht so stark gefordert, wie etwa beim Joggen. Im Gegensatz zum Fahrradfahren wird durch die Walking-Stöcke ein größerer Teil des Körpers beansprucht.
Ebenfalls sehr gut ist Schwimmen. Die Sportart trainiert den ganzen Körper und fordert im Prinzip alle Muskelgruppen. Um jedoch wirklich effektiv die Therapie gegen die Myasthenia Gravis zu unterstützen sollten es keine zu kalten oder zu heißen Temperaturen, wie etwa das Wasser in der Therme, sein.
Weniger Ausdauer dafür mehr Meditation samt Muskeltraining bietet Yoga. Es stärkt vor allem die Tiefenmuskulatur und macht den Körper insgesamt fitter und beweglicher. Zudem hat es eine beruhigende Wirkung auf die Psyche.
Gesunde Ernährung wichtig für das gesamte Wohlbefinden
Zwar lässt sich nicht gezielt mit einer Umstellung der Ernährung gegen die Krankheit vorgehen, dennoch kann man die Therapie mit dem richtigen Essen unterstützen. Besonders achten sollten Erkrankte auf die Einnahme von Kalzium und Kalium. Beides sind essenzielle Mineralstoffe für den Körper. Beispielsweise ist Kalium unter anderem auch wichtig für die Übertagung von Nervenimpulsen und die Muskelarbeit.
Lebensmittel, die als gute Kalzium- und Kaliumquellen dienen, sind beispielsweise
• Produkte aus Vollkorn
• Kartoffeln
• Pfifferlinge
• Weiße Bohnen
• Grünes Gemüse
• Trockenobst
• Nüsse
• Bananen
• Eier
• Milchprodukte
Wie bereits erwähnt sollte auf Alkohol, vor allem dann, wenn er übermäßig konsumiert wird, verzichtet werden. Ein kleines Glas Wein zum Abend ist jedoch in Ordnung.
Fazit
Grundsätzlich lässt sich mit Sport und gesunder Ernährung eine Therapie bei der Myasthenia Gravis nicht ersetzen. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass man darauf verzichten sollte, denn es kann unterstützend zur überwiegend medikamentösen Therapie beitragen.