Dry January, Fastenzeit, Sober October
Bringt ein Monat ohne Alkohol wirklich etwas?
Dry January, Fastenzeit, Sober October – ein Monat ohne Alkohol ist tatsächlich für viele Menschen eine Herausforderung. Doch Alkoholverzicht – auch ein temporärer – hat viele Vorteile für den Körper.
Die Zeit zwischen Aschermittwoch und Ostern nutzen viele Menschen als Möglichkeit einmal auf Alkohol zu verzichten. Denn das „Entgiften“ hat für den Körper eine Menge Vorteile. Wobei es natürlich grundsätzlich eine gute Idee ist, nicht regelmäßig Alkohol zu trinken.
Bei (PR-)Aktionen wie dem Dry January oder dem Sober October geht es darum, einen Monat komplett auf Alkohol zu verzichten. Der Januar wird noch der feucht-fröhlichen Weihnachtszeit und den Silverparties zum „Ausnüchtern“ genutzt. Im Idealfall soll man auch danach weniger Alkohol trinken.
Die Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Karfreitag symbolisiert die 40 Tage von Jesus in der Wüste. Viele Menschen verzichten dabei nicht nur auf Alkohol, sondern auch auf Fleisch, Süßigkeiten, Milchprodukte, Koffein oder auch sämtliche anderen Genussmittel wie Zigaretten.
Alkoholfreier Monat eine Wohltat für deinen Körper
Einige stellen sich da natürlich die Frage, ob dies überhaupt etwas bringt. Die Antwort darauf lautet ganz klar, dass dies für den Körper eine Menge Vorteile hat. Damit ist nicht nur gemeint, dass man keinen Kater am nächsten Morgen hat, sondern auch langfristige Folgen.
Man schläft besser, die Organe (Leber) werden entgiftet bzw. können sich erholen (Magen, Darm). Auch dein Immunsystem wird dadurch gestärkt. Sogar dein Herz ticket wieder besser im Rhythmus. Über kurz oder lang wirst du auch wieder mehr Energie haben und deine Leistungsfähigkeit wird sich verbessern – übrigens auch zwischen den Bettlaken. Dazu wird dein Immunsystem gestärkt, du schläfst besser und verlierst unter Umständen sogar Gewicht, denn Alkohol ist bekanntlich hochkalorisch.
Viele Menschen fühlen einen „sozialen Zwang“ zum Trinken. Das heißt: Auf einer Party keinen Alkohol zu trinken, gelingt längst nicht allen. Einfacher wird es, wenn man seinen alkoholfreien Monat mit Freunden oder dem Partner durchzieht.
Ohne Alkohol – dein Körper erholt sich schnell
Du wirst aber bei einem temporären Verzicht auf Alkohol Veränderungen spüren – und das schon nach dem ersten Tag. Solltest du zu den Menschen gehören, die sich mehrmals die Woche ein Feierabendbier gönnen, dann kann schon ein, zwei Tage ohne einen Bruch mit Gewohnheiten darstellen und ungewohnt sein. Stellt dich der Verzicht für ein paar Tage auf Probleme, dann musst du dringend deinen Alkoholkonsum überdenken. Erste Anzeichen für eine Abhängigkeit sind da schon gegeben.
Das Gefühl besser und tiefer zu schlafen, wirst du schon nach einer Woche ohne Alkohol feststellen. Dies hat in erster Linie mit deiner Leber zu tun. Durch die Entlastung werden eingelagerte Fette abgebaut. Es ist faszinierend, wie schnell sich die Leber erholt. Je länger der Alkoholverzicht dauert, desto besser werden sich alle Organe erholen – auch die Haut.
In der Theorie: Alkoholverzicht führt zu Gewichtsverlust
Alkoholkonsum belastet die Leber. Dies führt dazu, dass wir uns schneller müde fühlen. Kein Alkohol führt also zu mehr Energie. Stell dir vor, du lässt jetzt sogar noch Zucker weg. Ersetzt du das Bierchen am Abend durch Wasser oder Tee sparst du locker 6000 Kalorien/Monat. Änderst du ansonsten nichts weiter, würde dies ein Kilo Gewichtsverlust bedeuten.
Spinnen wir das Rad noch weiter. Ein Jahr ohne Alkohol und deine Leber ist quasi wieder jugendlich. Sogar schwere Schäden werden wieder repariert. Dein gesamtes Körpergefühl wird sich durch das Plus an Energie verbessern.
Wer nun partout nicht auf Alkohol verzichten kann, sollte sich an folgender Empfehlung orientieren. Männern wird empfohlen, pro Tag nicht mehr als einen halben Liter Bier oder einen Viertelliter Wein zu trinken. Bei Frauen ist dies die Hälfte, da sie nicht so schnell Alkohol abbauen.
Wer nun aber denkt, dass er nur durch den Verzicht auf Alkohol sofort spürbar Gewicht verlieren wird, dem muss man diesen Zahn direkt ziehen. Bei dieser (Milchmädchen-)Rechnung lässt man zu viele Faktoren außer Acht.
Verhaltensweise anpassen, anstatt permanent auf Alkohol zu verzichten
Wichtiger ist, dass man sich in einem Kaloriendefizit befindet. Dies funktioniert, indem man weniger Kalorien zu sich nimmt oder den Kalorienverbrauch erhöht. Durch den Verzicht auf Alkohol nimmt man per se weniger Kalorien zu sich, es sei denn man ersetzt das Feierabendbier durch die Feierabendcola.
Du musst grundsätzlich deine Verhaltensweise anpassen genau wie deine Ernährung. Dazu musst du deine körperliche Aktivität (deutlich) erhöhen. Dennoch ist Alkoholgenuss grundsätzlich hinderlich, wenn man Gewicht reduzieren will. Das hat nicht nur mit den Kalorien des Alkohols zu tun.
Dein Körper nutzt das Ethanol im Alkohol als Energiequelle. Dies wird vom Körper verbrannt anstatt Fett oder Glukose. Dazu ist es keine Mär, dass Alkoholkonsum – speziell aber einer größeren Dosis – Kohldampf macht. Dies ist sogar wissenschaftlich durch diverse Studien belegt. Im angezwitscherten Zustand triffst du außerdem nicht die weisesten Entscheidungen, wenn es um deine Ernährung geht. Dann greifst du eher auf Döner zurück, um deinen Hunger zu stillen, als auf gedämpftes Gemüse.
Ein weiteres Märchen ist, dass man nach Alkoholkonsum besser schläft – das Gegenteil ist der Fall. Die R.E.M.-Phase wird gestört und die Erholung wird behindert. Dies führt dann wieder dazu, dass so genannte Sättigungshormone nicht oder nur reduziert produziert werden und wir am nächsten Morgen hungriger sind. Speziell auf süße oder sehr salzige Speisen.
Fazit
Grundsätzlich ist es gut und richtig, auf Alkohol zu verzichten. Alkohol ist eine Belastung für deine Organe. Verzichtest du darauf, wird sich nicht nur deine Leber freuen, sondern auch deine Haut kann – im wahrsten Sinne des Wortes – aufatmen. Ein Gewichtsverlust wird sich nicht automatisch einstellen, nur weil du das Feierabendbier weglässt. Da muss von dir schon mehr kommen.
Ernährung umstellen, körperliche Aktivität erhöhen, den Lifestyle überarbeiten. So wirst du es hinbekommen. Grundsätzlich wirst du dich ohne „Stoff“ vitaler und aktiver fühlen, besser schlafen und auch im „erwachsenen Bereich“ lustvoller sein.
Wer aber auf einer Party mal über die Strenge schlägt, wird nicht direkt wieder in alte Verhaltensmuster zurückfallen. Doch immer daran denken: ein Alkohol-Kater ist oftmals schlimmer als ein Muskelkater.