Diät-Traum Keto?
Abnehmen mit Fett
Sie ist nicht neu, aber dennoch gerade in aller Munde und besonders bei Kraftsportlern sehr beliebt: die ketogene Diät. Bei ihr verzichtest du auf Kohlenhydrate, kannst dafür aber reichlich Fett zu dir nehmen. Hunger ade, Gewicht olé?
Schlechte Laune und Diäten gehen oft Hand in Hand. Meistens nimmt die Miesepetrigkeit sogar noch zu, wenn man seinen Abnehm-Versuch erfolglos beendet hat. Man hat sich über Wochen gequält und sich an nervige Regeln gehalten. Bei der Keto-Diät gibt es, vereinfacht gesagt, nur eine Regel: Vermeide Kohlenhydrate!
„Mach keine Diät, die du nicht dein ganzes Leben lang durchhältst!“
Pasta-Freunde werden an der Keto-Diät also keinen Spaß haben. Auch Reis, Brot, Kartoffeln sowie stärkereiche Gemüsesorten stehen auf dem Keto-Index. Süßigkeiten sind ein absolutes No-Go. Selbst Obst ist wegen des Fruchtzuckers schwierig. Dafür kannst du dich bei Fleisch, Fisch, Milchprodukten oder pflanzlichen Proteinlieferanten ausleben.
„Die Keto-Diät ist eine fettreiche Diät. Sogar sehr fettreich. Wahrscheinlich mehr, als du glaubst, und dann noch einmal zehn Prozent mehr“, schreibt Bestseller-Autorin Leanne Vogel in ihrer Keto-Bibel „Die Keto Diät“ (riva Verlag, 29,99 Euro). Fett als primärer Brennstoff des Körpers? Hört sich ja eigentlich traumhaft an.
Was passiert bei der Keto-Diät im Körper?
Du brauchst Energie – so weit, so klar! Energie bekommst du normalerweise über Kohlenhydrate. Was passiert aber nun, wenn du auf die kleinen Glücklichmacher komplett verzichtest? Dann macht sich dein Körper auf die Suche nach alternativen Brennstoffen. Es kommt zur – erwünschten – Ketose. Nun werden Nahrungs- und Körperfette zur Energieerzeugung in Ketonkörper aufgespalten. „Willkommen in der Matrix!“
Bei der Keto-Diät – so weit die Theorie – soll, im Gegensatz zu anderen Low-Carb-Diäten, ganztägig Fett verbrannt werden. Die Pfunde sollen so dauerhaft schmelzen. Weitere positive Effekte: Die Gehirnfunktionen werden gesteigert, bessere Energiefreisetzung, guter Schlaf, stabiler Blutzuckerspiegel.
„Fett macht Fett“ und andere Mythen
Die fettintensive Keto-Diät räumt zudem mit etlichen Fett-Mythen auf. Körperfett entsteht für gewöhnlich aus überschüssigen Kohlenhydraten. Nahrungsfette dagegen machen länger satt und verhindern Heißhunger- und Fressattacken. Auch die Ursache für Herzerkrankungen liegt nicht im bösen Fett, sondern im Cholesterin. Auch dass Fett keine Nährstoffe enthält, ist eine Legende. Manche Vitamine brauchen sogar Fett, damit der Körper sie überhaupt aufnehmen kann.
Was passiert mit meinen geliebten Saucen?
Ketchup, Majo, BBQ-Sauce – alles lecker, aber bei der Keto-Diät wirst du dich wegen des hohen Zuckergehalts auf einen „kalten Entzug“ einstellen müssen. Was tun? Ganz einfach: selber machen. Zur Süßung darfst du immerhin Stevia verwenden. Auch Chips kannst du easy selbst aus Kohl (!) herstellen und beim Hummus, als Dip, ersetzt du die Kichererbsen durch Blumenkohl oder Macadamia-Nüsse.
Was machen Vegetarier oder Veganer?
Für Vegetarier oder sogar Veganer ist die Keto-Diät eine Mega-Challenge, aber nicht unmöglich! Leanne Vogel hat in ihrem Buch Dutzende Rezepte, die alle glücklich (und satt) machen. Doch speziell Veganer müssen besonders in ihren Körper hineinhören. Wenn es nicht passt, dann ist es halt so.
Kann Keto für Diabetiker wirklich tödlich enden?
Natürlich gibt es auch immer wieder Mahner. Einige Experten warnen sogar vor Keto. Für Diabetiker soll sie sogar aufgrund der erhöhten Ketonkörper-Konzentration im Blut tödlich enden können. Nicht ganz so schlimm, aber dennoch nervig sind Mundgeruch, Hautunreinheiten und ein erhöhtes Gicht-Risiko der fleischreichen ketogenen Ernährungsweise.
Es empfiehlt sich daher, Gemüse nicht komplett aus dem Speiseplan zu verbannen. Algen, Avocados (viel, viel, viel Fett), Pilze, Blattsalate, Mangold, Pak Choi, Bambussprossen, aber auch Sauerkraut bieten sich an. Obacht: Ingwer und Knoblauch sind versteckte Kohlenhydrate-Fallen. Also nur sehr wenig oder besser gar nicht verwenden.