Training, Muskeln und Motivation
Dwayne “The Rock” Johnson im Interview
Dwayne „The Rock“ Johnson ist das heftigste Muskelpaket Hollywoods und kommt nun mit der Fortsetzung des Klassikers „Jumanji: Willkommen im Dschungel“ auf die Leinwände. Der Ex-Wrestler verrät uns im Interview, auf welche krasse Art er es schafft, sich immer wieder neu zu motivieren, wie oft er für seinen Body trainieren muss und wegen welcher Person er nach Hollywood wollte.
Dwayne, durch deinen Avatar in „Jumanji“ kommst du von jetzt auf gleich zu super muskulösen Armen. Wie viel Arbeit steckt in der Realität dahinter, um sich solche Arme anzutrainieren?
Indem ich die ganze Zeit meinen Filmpartner Kevin Hart durch die Gegend schleppen musste (lacht). Du meinst, wie viel ich dafür trainieren muss? Jeden Tag, ich muss wirklich jeden Tag etwas dafür tun. Ich erlaube mir, das einfach in meinen Tagesablauf zu integrieren. Zum Beispiel hier in Berlin. Wir sind spät angekommen, schnell schlafen gegangen und ich bin wieder früh aufgewacht, um ins Fitnessstudio zu gehen. Diese körperliche Aktivität am Anfang am Morgen hilft mir, einen arbeitsintensiven Tag wie heute gut anzugehen.
Im Dschungel braucht man eine breite Brust. Verrate uns doch bitte deine drei liebsten Brust- und Schulterübungen.
Die Brust? Mit jeder Art von Pressen. Und für die Schulter hilft alles, was man heben muss oder über den Kopf nach oben pressen muss. Das sind gute Übungen, um das hinzukriegen. Dazu braucht man Ruhe, weshalb ich nie zusammen mit Kevin trainieren würde. Nein, das wird nie passieren (lacht).
Du hast einen besonders durchtrainierten Body. Vielen dienst du als Vorbild in der Szene. Woher nimmst du die Disziplin, täglich zu trainieren und dich unaufhörlich gesund zu ernähren?
Das ist mir noch nie schwergefallen, denn ich wurde so erzogen. Schon ganz früh in meiner Kindheit lernte ich meinen Vater als sehr disziplinierten Menschen kennen. Er stand jeden Morgen um fünf Uhr auf, um ins Fitnessstudio zu gehen. An Wochenenden, wenn schulfrei war, nahm er dann auch mich mit. Heute weiß ich, es hängt immer davon ab, wie du deinen Tag beginnst. Für meinen Vater und mich ist es das Fitnessstudio, andere meditieren als erstes, bevor sie den Tag beginnen, und für wiederum andere ist es Fahrradfahren, Wandern, mit dem Hund rausgehen oder einfach nur Ruhe und Entspannung. Ich jedoch brauche es, mich morgens körperlich zu betätigen. Erst dadurch wird mein Gehirn wach und ich bin bereit für die Arbeit.
Hast du einen Tipp, wie sich andere motivieren können, die gerade gar keine Lust haben, zum Fitness zu gehen?
Das passiert schon mal, dass man mal keine Lust hat. Kenne ich auch, aber dann denke ich daran, wie ich mich fühlen werde, wenn ich abends weiß, dass ich nicht das getan habe, was ich hätte tun sollen. Werde ich mich besser fühlen? Sicherlich nicht. Es geht einem abends immer besser, wenn man was geschafft hat. Und wenn das nichts hilft, geht es noch finsterer. Ich stelle mir dann vor, wer von meiner Familie und meinen Freunden ist bereits verstorben. Sie können nicht mehr zum Training gehen und was würden sie jetzt zu mir sagen, wenn sie es könnten? Gehe und trainiere!
Dein Vater war einst ein berühmter Wrestler, wie du es als ‚The Rock‛ dann auch geworden bist. Er hatte also schon immer viel Einfluss auf dich …
Ja, ich habe viel von ihm gelernt. Eine Sache, die mein Vater immer gepredigt hat, war, dass man sich Respekt verdienen muss. Er hat stets hart gearbeitet, weil er aus einer sehr armen Familie stammte. Mich hat er deswegen schon als kleines Kind hart rangenommen. Mit fünf Jahren schickte er mich zur Gymnastik und zum Karate. Er hat mir stets eingebläut, wenn du was werden willst, muss du hart an dir arbeiten. Das ist zu einem wichtigen Werkzeug für mein Leben geworden. Das Witzige ist, dass er heute zu mir sagt, ich soll nicht immer so hart zu mir sein.
Wie glücklich war er, dass auch du deine Karriere als Wrestler begonnen hast?
Er war darüber gar nicht glücklich, sondern absolut dagegen. 35 Jahre als Wrestler hatten ihn nun mal geprägt. Er hat kein sicheres Gehalt und lebte immer noch in einem bescheidenen kleinen Apartment in Florida. Er befürchtete, dass es mir als Wrestler genauso ergehen könnte. Er wollte mehr für mich und hielt Wrestling für kein gutes Business, um dort Karriere machen zu können. Seine Besorgnis kann ich erst heute gut nachvollziehen.
Bist du im Ring mal gegen deinen Vater angetreten?
Nein, als ich damit anfing, hatte er sich bereits zur Ruhe gesetzt. Aber er fing dann an, mich zu trainieren. Das war eine anstrengende und stressige Zeit für uns beide. Denn er trainierte mich, obwohl er doch eigentlich dagegen war.
Du hast dich als junger Mann nicht nur physisch herausgefordert, sondern auch geistig, indem du unbedingt studieren wolltest …
Ich habe Kriminologie studiert, denn mein Ziel war es damals, FBI-Agent zu werden. Jura-Studium kam leider nicht infrage, denn das hätte ich mir nicht leisten können. Inzwischen kenne ich einige, die nicht in dem Bereich arbeiten, den sie studiert haben. Ich bin dann von meinem FBI-Wunsch schließlich zum Wrestling gekommen.
Und heute bist du einer der bestbezahltesten Hollywoodstars. War das Zufall?
Mit acht Jahren lebten wir in Nordkalifornien und ich sah Harrison Ford damals zum ersten Mal als Indiana Jones auf der Leinwand. Seitdem war er mein großer Held und ich wollte so cool und charmant sein wie er. Jedoch verfügte ich über keinerlei Hollywoodverbindungen, weshalb ich das nicht weiterverfolgte. Erst durchs Wrestling kam die Idee auf, es vielleicht doch mal in Hollywood zu versuchen. Wir hatten eine Wrestling-Fernsehshow, die immer populärer wurde. Dadurch wurde auch ich immer bekannter und trat auch in anderen Sendungen auf. Die Vorstellung, Schauspieler zu werden, fand ich plötzlich sehr aufregend. So traf ich mich mit dem Regisseur Stephen Sommers, der mich schließlich für „Die Mumie kehrt zurück“ als der Skorpion-König besetzte. Der Rest ist Geschichte.