Mehr Muskeln dank Spinat
Wissenschaftler bestätigen, was Popeye schon immer wusste
Comic-Figur Popeye hat es uns allen vorgemacht. Schon eine Dose Spinat hat ihm gereicht, um Superkräfte zu entwickeln. In der Realität müsste die Dose allerdings schon ziemlich groß sein (siehe weiter unten). Dennoch hat eine internationale Studie weltweit für Aufsehen gesorgt. Es wurde sogar diskutiert, ob Spinat auf die Doping-Liste der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) gehört.
In der Spinat-Diskussion geht es vor allem um die Substanz Ecdysteron. Die ist im Spinat enthalten und wurde bereits in den 80er-Jahren als „russisches Geheimnis“ bezeichnet. Damals glänzten vor allem die Sowjet-Sportler bei Olympia. Dank Ecdysteron-Präparaten? Beweise gab es damals nicht. In den letzten Jahren kamen entsprechende Nahrungsergänzungsmittel auf den Markt, die die sportliche Leistung verbessern sollten.
Forscher empfehlen Ecdysteron-Verbot
Für die Studie verabreichte das Forscher-Team 46 Sportlern über zehn Wochen Ecdysteron oder ein Placebo. Danach mussten die Probanden Bankdrücken, Squats und Sprung-Übungen absolvieren. Das Resultat: Die Ecdysteron-Sportler schnitten besser ab. Sie hatten zudem mehr Muskelmasse aufgebaut. Die Leistungssteigerung wurde vor allem beim Bankdrücken (eine Wiederholung) deutlich. Dort war der Zuwachs beinahe dreimal (9,5 Kilogramm) höher, als bei den Placebo-Athleten (3,3).
Maria Kristina Parr von der FU Berlin zur ARD: „Unsere Hypothese war, dass wir eine Leistungssteigerung sehen. Aber dass sie so groß sein würde, hätten wir nicht erwartet.“ Die Wissenschaftler sprachen die Empfehlung aus, Ecdysteron auf die Doping-Liste zu setzen.
6,6 Kilo Spinat täglich!
Bis es dazu kommt, wird aber noch weiter geforscht werden müssen. Dass Spinat selbst auf die böse Liste kommt, ist aber eher unrealistisch. Um die gleiche Menge Ecdysteron aufzunehmen wie die Probanden, müsste man 6,6 Kilo Spinat essen – und zwar täglich. Also wohl eher viel Rauch um nichts. Außerdem ist Ecdysteron ganz easy über Supplement-Stores zu beziehen.