Studie belegt
So gefährlich ist ein Marathon für das Herz
Es ist der Traum von Millionen Joggern: einen Marathon finishen. Bei jedem Marathon rund um den Globus gehen neben Profiläufern, die um Preisgeld und Rekorde rennen, auch Tausende Amateure an den Start. Die Belastung, besonders für das Herz, ist jedoch enorm.
Im September verbesserte der Kenianer Eliud Kipchoge (34) den Weltrekord im Marathon auf 2:01:39 Stunden – irre! Nach dem Rennen wirkte er weiterhin frischer als viele Sportler, die nach vier oder mehr Stunden die Ziellinie überquerten. Ein spanisches Forscherteam hat die Belastung für Hobbyläufer bei einem Marathon untersucht.
Gerade Amateure setzen sich auf den 42 Kilometern einem immensen Risiko aus. Viele dieser Läufer sind nämlich vollkommen unzureichend auf so eine Belastung vorbereitet. Während eines Marathons erleidet im Schnitt einer von 100.000 Läufern einen Herzstillstand – zwei von drei enden tödlich.
Viele Läufer sind schlecht vorbereitet
Juan Del Coso, einer der Forscher, rät: „Angesichts der wachsenden Popularität von Langstreckenläufen, der wachsenden Teilnehmerzahl und dem Mangel an angemessenem Training bei einigen Amateuren legen unsere Ergebnisse nahe, dass sich die Belastung des Herzmuskels durch das Laufen kürzerer Strecken reduzieren lässt.“ Weniger gefährlich seien laut der Deutschen Herzstiftung Schwimmen, Radfahren oder Joggen – moderat betrieben würden sie sogar einer koronaren Herzerkrankung vorbeugen.
Spanische Forscher haben 63 Amateurläufer untersucht. Diese wurde in Dreiergruppen unterteilt. Dabei ähnelten sich die Läufer in Alter, Größe, Lauferfahrung und Risiko für Herzerkrankungen. Ein Proband lief ein 10-km-Rennen, einer Halbmarathon (21 km) und der dritte einen kompletten Marathon. Ihre Ergebnisse wurden im Fachblatt „Circulation“ veröffentlicht.
Das Ergebnis: Je länger das Rennen, desto höher der Anteil von Troponinen aus dem Herzmuskel im Blut. Troponine sind Eiweißstoffe und geben Hinweise auf eine Schädigung des Herzmuskels. Die Belastung auf die Marathon-Läufer war jeweils am höchsten – unabhängig von der Vorbereitung.
Unklar ist, ob das Herzerkrankungs-Risiko sich dauerhaft erhöht. Die Forscher kommen dennoch zu dem Schluss, dass kürzere Strecken für die Gesundheit von Hobbyläufern besser geeignet sind.