Auf einem Feld im brandenburgischen Ahrensfelde organisierte McFIT Ende Februar eine Protestaktion, um auf die schwere Situation aufmerksam zu machen, in der sich die Fitnessindustrie befindet
3. März 2021
von LOOX

Protest, offener Brief, Klage!

McFIT geht gegen Studioschließungen vor

Die Fitnessstudios haben nun insgesamt seit über einem halben Jahr geschlossen. Licht am Ende des Tunnels gibt es keines. Denn: Wenn seitens der Politik von Perspektiven gesprochen wird, dann geht es in erster Linie um den Einzelhandel und Friseure. Letztere durften nun sogar öffnen. Stellt sich die Frage, was mit dem Sport ist! Die Fitnessbranche setzt nun Zeichen – allen voran Marktführer McFIT.

Sport betreibt man, um gesund zu bleiben, sich fit zu halten und einen Ausgleich zum stressigen Alltag zu haben. Das ist gut für den Körper UND die Seele. Doch für viele ist es derzeit nicht möglich, ihrer liebsten Freizeitbeschäftigung nachzugehen. Das ist nicht nur schlecht für die Sportler, sondern für die gesamte Fitnessindustrie. Ohne Perspektive wartet die Branche nun viel zu lange und deshalb reagiert Branchenprimus McFIT – mit Protest, einem offenen Brief und Klagen!

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Offener Brief an Kanzlerin Merkel

Mit dem offenen Brief richtet sich McFIT-Gründer Rainer Schaller direkt an Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten*innen der 16 Bundesländer. Schaller verständnisvoll: „Wir können uns vorstellen, welche schwierige Aufgabe die Pandemie für sie als politische Entscheidungsträger mit sich bringt.“ Dennoch weist der Unternehmer die Politiker eindringlich darauf hin, dass sich die Fitnessbranche am Abgrund befindet. Schaller weiter: „Es betrifft die Kleinen und auch die Großen der Branche. Studiobetriebe werden durch Liquiditätsengpässe vom Markt verschwinden – ein katastrophales Szenario für den Standort Deutschland, gerade im Hinblick auf die Gesundheit seiner Bürger.“ Und dann wird er deutlich: „Die gesamte Fitnessbranche steht mit dem Rücken zur Wand.“ Den gesamten Brief findet ihr hier.

Protestaktion bei Berlin

Bereits Ende Februar hat McFIT mit einer Protestaktion in Ahrensfelde auf die Situation aufmerksam gemacht. Hierbei wurden Kraftgeräte (mit 20 Metern Abstand) auf ein Feld gestellt. McFIT-Geschäftsleiter Hagen Wingertszahn gegenüber „BILD“: „Wir haben die Aktion dort durchgeführt, um ein Zeichen für die ganze Branche zu setzen.“ Doch auch das wurde dem Unternehmen untersagt, wie schon vorher die Errichtung von Outdoor-Gyms in zehn deutschen Städten – obwohl laut Verordnung in fast allen Bundesländern Individualsport im Freien erlaubt ist. Verstehen kann das keiner.

Im Unternehmen unterstreicht man, dass man weder die Pandemie, noch das Corona-Virus herunterspielt. McFIT-Kommunikationsleiter Pierre Geisensetter: „Wir nehmen das sehr ernst, aber möchten trotzdem dafür plädieren, unsere große Community nicht zu vergessen. Die Fitnessindustrie steht wie kaum eine andere für Sport und Gesundheit – bislang wurde sie von der Politik leider vergessen.“

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Klage gegen die Schließung der Outdoor-Gyms

Daher hat sich das Unternehmen dazu entschlossen, auf die Wiedereröffnung der Outdoor-Gyms zu klagen. Wingertszahn: „Wir hoffen, dass das Gericht für uns entscheidet und wir unsere Outdoorflächen wieder öffnen dürfen.“ Geisensetter: „Auch wir sind systemrelevant, vor allem, wenn es um das Thema Gesundheit geht und ein wichtigeres gibt es derzeit kaum. Wem nützt die Dauerwelle, wenn aufgrund von Trainingsmangel das Immunsystem schlappt macht? Bisher gab es seitens der Politik nicht mal eine Gesprächsbereitschaft, um über mögliche Optionen oder einen Fahrplan zur Öffnung der Studios zu sprechen. Auch wir brauchen als eine Industrie, die Millionen Menschen bewegt, Perspektiven!“

Fitness und Sport sind systemrelevant

Schaller stellt daher klare Forderungen an die Politik. Schaller: „Lassen Sie uns in den Dialog gehen, wie wir mit geeigneten Maßnahmen den Indoor-Bereich öffnen können: zeitnah, kontrolliert, dauerhaft und mit einem umfassenden Sicherheits- und Hygienekonzept.“ Das hat das Unternehmen vom „Hygiene-Papst“ Prof. Dr. Klaus-Dieter Zastrow entwickeln lassen. Schaller: „Fitnessstudios sind für Millionen Menschen systemrelevant und sollten deshalb unter Auflagen, wie einem geprüften Hygienekonzept, wieder öffnen dürfen.“

Seit Mitte November sind die Gyms nun schon geschlossen – zum zweiten Mal seit Ausbruch der Pandemie im Februar 2020. Wann wieder ein Besuch im Fitnessstudio möglich sein wird, steht aktuell noch in den Sternen. Wird die Schließung der Studios weiter verlängert, droht der Branche eine große Pleitewelle. Denn auch Schaller betont in seinem offenen Brief: „Es ist bereits 5 nach 12. ‚Too big to fail‘ gilt nicht mehr.“

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