25. Februar 2019
von Alisha Pälmke

Fit, stark und schön

Powerfrau Nina ist unser Mitglied des Monats Ferbruar

Unser Mitglied des Monats sieht nicht nur bildhübsch aus, sie kann auch richtig hart zuschlagen: Nina (29) aus Essen! Im Ring hat sie schon einen Gürtel erkämpft, im McFIT hat sie sich ihren Traumbody antrainiert.

Nina, wie bist du zum Thai-Boxen gekommen?


Ich hab schon immer viel Sport gemacht. Von Reiten, bis Volleyball und Tanzen war alles mit dabei. Das hat mich aber alles nicht so richtig erfüllt. Ich bin da zwar hingegangen, aber nur, weil ich gern Sport gemacht habe. Ich hatte aber immer schon den Wunsch, Kampfsport zu machen. Ich bin dann mal mit einer Freundin zum Probetraining ins Kingz-Gym in Bottrop gegangen und das hat mir sofort richtig gut gefallen.

Und wann hast du dich entschieden zu kämpfen?


Dazu habe ich mich recht schnell entschieden, weil ich schauen wollte, wie das ist, wenn man sich auf einen Kampf vorbereitet. Das durfte ich dann auch. In der Vorbereitung habe ich dann sogar 15 Kilo abgenommen, was natürlich ein schöner Nebeneffekt gewesen ist. Mit dem Sport war das total leicht. Ich musste keine bestimmte Muskelgruppe trainieren, das ging quasi wie von selbst.

Was bedeutet dir der Kampfsport?


Das ist einfach ein Teil von mir, eine Leidenschaft. Ich musste auch nie darüber nachdenken, ob ich zum Training gehe. Klar, ist das auch anstrengend in der Vorbereitung, aber ich hab das immer gern gemacht. So, dass ich mich wirklich über den Kampfsport definiert habe.

Wie sieht denn dein Training aus, wenn du gerade nicht in der Vorbereitungsphase bist?


Man hat immer die Möglichkeit sich ein Training auszusuchen. Also Kampfsport ist nicht gleich Kampfsport. Ich habe mit Thai-Boxen angefangen, aber da gibt es auch Kickbox-Training und wir machen auch Zirkeltraining, da Kondition und Kraft wichtig sind. Auch das Seilspringen, Sparring mit einem Partner oder Pratzentraining, wo man dann Kissen und den Sandsack hat, ist mit dabei. Also kann man in einer Trainingseinheit alles haben.

Und wie lange dauert eine Trainingseinheit?


Ein Zirkeltraining ist meistens nur eine halbe Stunde, aber ansonsten sind es meistens ein- bis anderthalb Stunden.

Wie verändert sich dann dein Training, wenn du in der Vorbereitungsphase bist?


Das Training wird häufiger und intensiver auch wegen der Einzeltrainingseinheiten. Ich habe fünf- bis sechsmal die Woche mit meinen Trainern trainiert, manchmal auch alleine. Zwischendurch bin ich mal vor oder nach dem Training joggen gegangen, um Kondition aufzubauen. Manchmal haben wir auch zweimal am Tag trainiert, morgens und abends.

Wenn man sich vernünftig auf einen Kampf vorbereiten will und Kraft und Kondition aufbauen will, dann braucht man schon etwa drei Monate. Dann hat man auch Zeit, sich auf den Gegner einzustellen. In der letzten Phase, etwa ein oder zwei Wochen vor dem Kampf, wird das Sparring dann runtergefahren, um Verletzungen zu vermeiden. Dann ist hauptsächlich Konditionstraining und Ausschwitzen angesagt, vor allem, wenn man das Gewicht noch nicht hat.

Welche Gewichtsklasse warst du?


Angefangen habe ich in der offenen Gewichtsklasse. Die beginnt meistens bei etwa 67 Kilo, das ist aber unterschiedlich von Verband zu Verband. Da kann man dann in einem Turnier eine Gegnerin bekommen, die z.B. 90 Kilo wiegt. Das ist dann die Gefahr, aber ich bin auch für einzelne Kämpfe mit meinem Gewicht runter gegangen. Zuletzt habe ich bei 65 Kilo gekämpft. Das war ein vereinbartes Gewicht und nicht mehr Schwergewicht.

Instagram/nina_ki89

Hast du dann trotzdem mit schweren Gewichten trainiert oder überwiegend mit deinem eigenen Körpergewicht?


Wenn es um Technik geht, dann mit dem eignen Körper, aber ich habe auch viel mit Gewichten trainiert, zum Beispiel mit dem Kettlebell oder der Langhantel, generelles Gewicht heben oder dem Gymnastikball.

Hast du eine Lieblingsübung?


Ich hab den Kettlebell-Swing am liebsten gemacht. Da tut man was für den Hintern und die Beine. Krafttraining habe ich generell gerne gemacht. Besonders beim Zirkeltraining kann man das gut machen. Das gefällt mir auch im McFIT so gut, dass ich die Möglichkeit habe beides zu machen.

Was waren deine besten Erfolge und Misserfolge?


Ich hatte ein paar tolle Erfolge. Ich war schon sehr ehrgeizig und hatte eher Angst zu verlieren, als mich zu verletzen. Im Kampfsport kann ja eine Sekunde alles entscheiden. Das kann auch manchmal Glück sein. Meinen ersten Kampf hatte ich auf einem Turnier und den habe ich sofort durch KO in der ersten Runde gewonnen. Da bin ich dann auch direkt im Ring stehengeblieben und hab auf die nächste Gegnerin gewartet. Da war mein Pech, dass die schon erfahrener war. Das war mein einziger verlorener Kampf. Danach hat es zum Glück immer geklappt. Ich habe dann mit der Zeit auch immer mehr Ruhe gefunden und war viel fokussierter. Ich war zwar noch aufgeregt und mir ging es ums gewinnen, aber ich war gelassener.

Mein größter Erfolg war aber in Luxemburg, denn da habe ich um den luxemburgischen Titel gekämpft. Da habe ich meinen ersten Gürtel geholt. Danach habe ich dann in Berlin kämpfen dürfen. Das war die Heroes-Fight-Night, wo auch einer der Kehl Brüder gekämpft hat. Nach dem Event habe ich auch meinen Sponsor bekommen. Aber das größte Lob für mich war, als mein Trainer Thomas mir gesagt hat, dass ich technisch alles umsetzen konnte, was wir besprochen hatten.

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Hast du dich mal verletzt?


Ich hatte mal einen sehr anstrengenden Kampf. Da war die Vorbereitung schon sehr hart. Eine Woche vor dem Kampf hat die Gegnerin dann abgesagt, aber mein Trainer hat sehr kurzfristig noch jemand anderen gefunden. Ich hatte vorher schon abgenommen und musste dann nochmal in der letzten Woche richtig Gewicht verlieren. Das waren in einer Woche vier Kilo. Der Kampf war gegen Katharina Lehner, die auch eine echt starke Boxerin ist. Wir haben unentschieden gekämpft, was echt unbefriedigend war, weil die erste und letzte Runde von den Punkten her meine waren, aber in der zweiten Runde musste ich angezählt werden. Da hatte sie mich echt hart getroffen und ich wusste kurz nicht mehr, wo ich bin. Ansonsten wäre es mein Sieg gewesen.

Nach dem Kampf hatte ich zuerst nichts, aber als ich mich dann umgezogen habe und mein Gesicht gewaschen hatte, hab ich gemerkt, dass bei meinem Auge was nicht stimmt. Wir sind dann in die Uni-Klinik gefahren, wo sie mir gesagt haben, dass meine Augenhöhle angebrochen ist. Den Mittelfuß hatte ich auch angebrochen.

Wie oft hast du im Jahr gekämpft?

Das kommt natürlich darauf an, ob es Gegner gibt und ob man kämpfen möchte. Wenn man schon Erfahrung hat, dann gibt es Klassen in denen man kämpfen kann. Das ist in Buchstaben unterteilt. A,B und C. Die Gruppe D ist meistens für Newcomer. Wenn man es vernünftig machen will, dann sind zwei bis drei Kämpfe im Jahr realistisch. Das habe ich so eigentlich auch konstant gemacht. Manchmal hatte ich auch nur einen Kampf, aber das kommt immer drauf an, wo genau man teilnehmen will. Das können zum Beispiel Turniere sein oder auch Einzelkämpfe.

Wie hast du deine Ernährung umgestellt?


Für mich war die beste Variante Low Carb. Da habe ich morgens Müsli und Vollkornbrot gefrühstückt und mittags dann viel Gemüse, Fleisch oder Fisch. In der Zeit, in der ich abgenommen habe, habe ich aber nicht gehungert, das ging mit dem Sport auch so. In einer Vorbereitung musste ich manchmal kurzfristig noch mehr abnehmen. Da habe ich zwar gesund gegessen, aber eben sehr wenig. Zusätzlich habe ich mit viel Kleidung trainiert oder ich habe mich in Folie eingewickelt, um viel auszuschwitzen. So schafft man es nochmal zwei oder drei Kilo runterzubekommen. Dann darf man natürlich auch nicht mehr trinken. Das ist schon mit einem Risiko verbunden und das sollte man auch nur begleitend machen.

Wie viel Zeit hat man zwischen dem Wiegen und dem Kampf?


Auf der Waage muss das Gewicht stimmen, aber im Ring sind dann viele wieder bei ihrem alten Gewicht. Das ist fast unglaublich, wie viel manche abnehmen. Wenn es eine Einzel-Veranstaltung ist, kann es sein, dass man einen Tag vorher gewogen wird. Dann hat man abends Zeit, um wieder Kraft zu tanken und was zu essen und zu trinken. Wenn man am gleichen Tag gewogen wird, vergehen meistens ein paar Stunden zwischen Wiegen und Kampf. Da kann man dann einen Powerriegel oder eine Banane zwischendurch essen und Kraft tanken.

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Wie trainierst du jetzt


Ich kombiniere das Thai-Boxen mit dem McFIT Training. Zuhause habe ich auch mein kleines Fitnessstudio mit Sandsack. Am liebsten mache ich Ausdauer und Kraft. Nebenbei versuche ich noch zum Thai-Boxen oder zum MMA-Training zu gehen.

Welcher Körperteil gefällt dir denn am besten an dir?


Also mir gefällt tatsächlich der Bauch ganz gut und die Beine. Ich baue Muskeln recht schnell auf. Ich habe eine gute Veranlagung. Gerade in der Vorbereitung, wenn man etwas trockener ist, hat mir mein Bauch ganz gut gefallen und durch das Kicken sind meine Beine gut trainiert.

Kannst du dir auch selber vorstellen Trainerin zu werden?


Ja, ich wollte auch mal meine Lizenz machen, aber dann bin ich umgezogen und man muss regelmäßig die Zeit haben, zu unterrichten. Ich war auch mal als Punktrichterin tätig. Ich bin einfach total begeistert von dem Sport und ich glaube, dass viele Frauen den unterschätzen und nicht glauben, dass er für sie gemacht ist. Man muss ja nicht immer gegeneinander kämpfen. Kampfsport ist ja sehr vielseitig.

Was hat deine Familie zu dem Sport gesagt?


Ich glaube am Anfang hätten sie es sich nicht vorstellen können, dass ich mal in den Ring gehe. Sie waren auch bei keinem Kampf dabei. Das wollte ich nicht. Das hätte mich nervös gemacht. Gut fanden sie es glaube ich nicht, aber wenn ich danach geschrieben habe, dass ich gewonnen habe, waren sie immer stolz.