Mitglied des Monats
Annika braucht die Challenge
Bei unserem Mitglied des Monats Annika (28) aus Garbsen geht nichts ohne eine Challenge. Nachdem der Spagat nun endlich klappt, hat sie sich schon das nächste Ziel gesetzt. Welches verrät sie euch im Interview.
Du warst nie ein Sportverweigerer. Was hat dich aber davon abgehalten, „richtig“ Sport zu machen?
Ich denke, weil ich nie so wirklich Spaß daran hatte und auch nicht den richtigen Sport für mich gefunden hatte. Ich bin nicht grundsätzlich gegen Mannschaftssportarten, bin dann aber doch eher der Einzelkämpfer. Aber auch da hatte ich nie das gefunden, wo ich richtig viel Ehrgeiz und Energie hineinstecken konnte.
Dementsprechend haben auch deine Eltern dich nie wirklich zum Sportverein gezerrt?
Ich bin früher zum Tanzen gegangen oder habe als kleines Mädchen auch Fußball gespielt. Meine Mutter hat aber nie gesagt: „Ihr müsst jetzt Sport machen, um mit anderen Kindern Kontakt zu haben oder damit ihr im Team zusammen seid.“ Das gab es nicht. Von daher war alles auf freiwilliger Basis. Mit dem Tanzen habe ich dann wegen der Schule aufgehört, da dies dann doch zu zeitaufwendig war.
Wie bist du dann zum Fitness- und Kraftsport gekommen?
2012 bin ich durch meinen damaligen Freund zum Kraftsport gekommen. Ich war bereits vorher im Gym angemeldet, aber so in den Freihantelbereich habe ich mich eher nicht getraut – wie so viele andere auch. Wenn man ein junges Mädchen ist, dann ist die Hemmschwelle vielleicht auch größer, da zu trainieren, wo die starken Männer sind (lacht).
Wie ging es dann weiter?
So zwei Jahre später habe ich über Instagram eine Freundin kennengelernt, die eine bestimmte Diät ausprobiert hat. Wir haben das dann zusammen gemacht, um uns gegenseitig zu motivieren. Bei dieser Diät trainiert man auch mehr im Freihantelbereich. So hat mich dann der Ehrgeiz gepackt und es war um mich geschehen. Es hat sich eine Regelmäßigkeit entwickelt, ich hatte Spaß, habe Ergebnisse gesehen, mir Ziele gesetzt und gesehen, dass mir Spaß bereitet, an mir selbst zu arbeiten.
Wie hast du angefangen? Besonders junge Frauen fürchten sich ja oft vor zu viel Muskeln.
Mein Ziel war es dann schon, Muskeln aufzubauen. Ich habe auch entsprechend direkt im Freihantelbereich angefangen. Habe im Vorfeld viel Videostudium betrieben und mich im Internet eingelesen. Durch die Zeit habe ich dann gelernt, dass es halt nicht so ist, wie viele immer sagen, dass man durch das Training mit hohen Gewichten irgendwann aussieht wie ein Mann. Ich bin nicht der Mensch, der nur auf dem Crosstrainer steht oder auf dem Laufband.
War das auch schon, bevor du 2012 deinen damaligen Freund kennengelernt hattest?
Bevor ich nicht das Wissen hatte, war ich schon so, dass ich lieber eine Stunde auf den Crosstrainer gegangen bin, als gar nichts zu machen. Aber je mehr ich mich mit der Materie beschäftigt habe, desto mehr Spaß hatte ich schlussendlich auch am Training mit Gewichten.
Was sind deine Lieblingsübungen bzw. was trainierst du am liebsten?
Kniebeugen, Schulterdrücken, Lunges und Bauchtraining. Die Grundübungen plus Bauch, im Prinzip.
Gibt es etwas, was dich besonders stolz gemacht hat?
Nicht direkt. Ich habe aber 2018 angefangen, mir immer wieder neue persönliche Challenges zu suchen. Im letzten Jahr war es der Halbmarathon, davor ein Zehn-Kilometer-Lauf. Ich laufe eigentlich gerne, aber nicht über einen langen Zeitraum. Darauf folgten dann Klimmzüge und nachdem ich mich da verbessert hatte, kam das Ziel Spagat.
Wie weit bist du da?
Ich habe es tatsächlich dank vieler Dehn- und Mobility-Übungen vor Corona geschafft. Dann war es ein wenig schwieriger, jetzt kann ich es allerdings wieder (lacht). Das sind so die Dinge, wegen denen ich stolz auf mich bin. Dass ich immer weiter an mir arbeite und nicht nur an einem Punkt stehenbleibe.
Du hast ja vorhin diese Diät angesprochen, die du und deine Freundin gemacht haben. Wie hat sich dein Ernährungsverhalten über die Jahre verändert?
Bevor ich mit dem Sport angefangen habe, habe ich alles gegessen, worauf ich Lust hatte. Diese Diät war nur auf zehn bis zwölf Wochen ausgelegt. Grundsätzlich ist mir wichtig, dass Essen immer noch einen Genuss darstellt und Ernährung viel mehr bedeutet, als einfach nur Kohlenhydrate wegzulassen. Ich verbiete mir nichts, achte in Summe aber darauf, dass ich gesund koche. Ich lasse viele verarbeitete Lebensmittel weg, achte auf genug Obst und Gemüse. Ausreichend Proteine, aber auch Kohlenhydrate sind mir wichtig.
Okay. Kommen wir zurück zu den Challenges. Am Spagat hast du ein Häkchen gesetzt, was kommt als nächstes?
Gute Frage. Ich bin zwar schon relativ gut im Kreuzheben, aber ich will jetzt endlich die 100-Kilo-Marke knacken. Daran werde ich arbeiten.