Flying Uwe trainiert nicht nur um Muskelmassen anzuhäufen. Er weiß diese auch durch Kampfsport einzusetzen
30. Januar 2018
von Nikola Trboglav

YouTube-Legende Fyling Uwe über

Drogen, Kraftsport und das Ende von YouTube

Uwe Schüder aka Flying Uwe (30) ist seit zehn Jahren bei YouTube unterwegs und eine echte Fitness-Ikone. Der Hamburger hat auf seinen Kanälen kumuliert über zwei Millionen Follower und sammelt Hunderttausende Klicks pro Video. Im Interview spricht Uwe über den Abschied von YouTube, wie er zu McFIT steht und ob Fitness immer noch „nur die Hure“ für seinen Kraftsport ist.

Uwe, deine Mutter war drogenabhängig. Dein Stiefvater war sogar Dealer. Was wäre aus Flying Uwe geworden, wenn der Sport nicht gewesen wäre?
Gute Frage. Ich glaube, ich hätte Pornos gedreht (lacht). Oder ich wäre Callboy für ältere Frauen geworden (lacht). Im Ernst, was Drogen angeht, haben mich Sport und mein Vater auf den richtigen Weg gebracht. Dass meine Eltern so viel mit Drogen zu tun hatten, hat in mir nur ausgelöst, dass ich mir immer gesagt habe: „Damit will ich später nichts zu tun haben.“ Ich habe ja gesehen, was der Scheiß mit den Menschen macht.

Man sieht dich in deinen Videos eigentlich immer lächeln. Du bist ein sehr positiver Mensch. Dabei hast du eine sehr bewegte Vergangenheit hinter dir. Dein kampfsportbegeisterter Vater ist schon mit 21 an einer Überdosis Drogen gestorben. Damals warst du gerade zwei. Was hat dieses Ereignis mit Flying Uwe von heute zu tun?
Ja, mein Vater ist jung gestorben und hat mich mit Kraftsport inspiriert, indem ich alte Videos von ihm sah und dem nachgeeifert habe. An sich bringt es ja nichts, wenn man negativ durch das Leben geht. Die Fröhlichkeit ist einfach da – anders funktioniert das Leben für mich nicht. Das ist meine Lebenseinstellung. Ich mag negatives Gerede nicht – egal, von wem es kommt. Negative Menschen habe ich aus meinem Leben auch immer aussortiert.

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In deinen Videos geht es ja letztendlich um dein gesamtes Leben – dein Privatleben, Gaming, Kickboxen, Fitness. Was denkst du, wieso die so großen Anklang finden?
Früher habe ich auch pur Kampfsport- oder Kraftsportvideos gemacht. Ich hatte irgendwann aber einfach die Schnauze voll vom stumpfen Abfilmen im Sinne von „Heute machen wir mal ein Tutorial“ oder „Ich zeige euch, wie Übung X richtig ausgeführt wird“. Das ist ja auch schnell ausgelutscht. Da kann man das Rad einfach nicht neu erfinden. Ich wollte Anspruchsvolleres machen, Videos interessanter gestalten – auch mal das ganze Drumherum zeigen. So kommt es auch zu spontanen Situationen, bei denen man z.B. nicht ins McFIT reingelassen wird (lacht). Und es macht mir auch einfach riesig Spaß, zu filmen und Closeups zu gestalten, Musik einzubauen usw.

Genau dieses Video, bei dem du nicht ins McFIT-Studio reingelassen wurdest, ist eines deiner erfolgreichsten Videos. Du bist ja schon sehr lange Zeit zahlendes McFIT-Mitglied. Wieso?
Es fing an, als ich neben dem Kung Fu ins Gym gehen wollte. Damals war neben meinem Trainingscenter direkt ein McFIT-Studio. Es hatte alles, was ich brauchte. Mittlerweile ist McFIT einfach überall. Wenn ich irgendwo in einem Hotel bin, gebe ich McFIT in mein Smartphone ein und schon geht’s los.

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Model, Mr. Hamburg, Big-Brother-Bewohner, YouTuber, Schauspieler, Familienvater. Du gehst sehr offen durchs Leben, nimmst kein Blatt vor den Mund. Der Mr. Hamburg-Titel wurde dir wegen „Derber Sprüche“ aberkannt. Hast du mal überlegt, dich zu ändern?
Nein, das kann ich gar nicht. Ich bin einfach Uwe. Im Laufe der Zeit wird man etwas erwachsener und lernt sich in gewissen Momenten etwas zurückzunehmen. Aber sonst will ich auf gar keinen Fall etwas an meiner Art ändern.

Bereust du es, bei der Wahl zum Mr. Hamburg oder bei Big Brother teilgenommen zu haben?
Nein. Das hat mir unglaublich viele Erfahrungen beschert. Irgendwo muss man ja anfangen, seine Erfahrungen zu machen. Als Mr. Hamburg stehst du plötzlich von heute auf morgen in der Öffentlichkeit, jeder will etwas von dir. Damals habe ich viel über die Medien und andere Menschen gelernt.

Es ist dein Traum, deine Kampfkunst in Filmen zu präsentieren. Ist das der Grund für dein Auswanderungsziel USA?
Ja, genau. Gerade in Los Angeles herrscht eine geile Energie und die Sonne scheint immer. Da bist du jeden Tag produktiv und kreativ. Da gibt es irgendwie keine schlechten Tage.

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Was können wir dahingehend in Zukunft von dir erwarten?
Ach, das weiß ich selbst gar nicht so genau. Ich habe viele coole Leute kennengelernt. Da wird bestimmt das ein oder andere richtig geile YouTube-Video in Richtung Action entstehen. Und wenn ich dann erst das Visum zum Arbeiten habe, vielleicht ja auch etwas in Richtung Film. Das wäre auf jeden Fall ein Traum von mir.

Hast du denn noch Ziele mit YouTube? Zu Beginn deiner Karriere ging es dir ja darum, Jugendliche zu erreichen, ihnen zu zeigen, was Sport im Positiven, Drogen im Negativen bewirken können. Ist das immer noch so oder ist das jetzt, wo du sagst, dass deine Follower mit dir mitgewachsen sind, eher ad acta gelegt?
Ja, die Dinge auf YouTube wiederholen sich und ich kann und will mich auch gar nicht wiederholen. Es gibt halt Phasen in meinem Leben, an denen lasse ich meine Fans teilhaben. Im Augenblick ist es die Business-Phase. Ich zeige, wie Business bei mir funktioniert, werbe für meine Filme, meine Sachen. In Sachen Film können sie sehen, wie ich mich vorbereite, wie es hinter den Kulissen abläuft.

Wirst du dich dann auf lange Sicht von YouTube verabschieden?
Nein, das glaube ich nicht. Ich bin schon YouTube-süchtig, bin damit aufgewachsen, mache das jetzt über zehn Jahre. Da wäre es auch nicht fair, die Leute einfach so stehen zu lassen.

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Es ist schon tief in dir verwurzelt, Videos zu machen – oder? Du hast ja mal erzählt, dass deine Oma dir von deinem Papa ein paar Videos gegeben hat. Wurde es dir quasi in die Wiege gelegt, YouTuber zu werden?
Ja, genau. Sie hat mir alte VHS-Aufnahmen von meinem Vater gegeben. Man kann schon sagen, hätte es YouTube damals schon gegeben, hätte ich schon von meinem Vater YouTube-Videos gefunden. Die heutige Technik ermöglicht dir einfach so viel. Du kannst mit kleinen Kameras geile Qualität rausholen.

Kommen wir zum Thema Fitness. Du hast mal gesagt, Kraftsport wäre für dich die Hure für deinen Kampfsport. Ist das noch immer so?
Ja, das habe ich in einem Video mal gesagt. Es war auch eine Zeit lang so, aber mittlerweile, wo man auch ein wenig älter wird, da spielt der Kraftsport einfach eine wichtigere Rolle. An sich klang der Spruch natürlich ein bisschen abwertend, ist aber nicht so gemeint. Fitness ist allgemein für das ganze Leben wertvoll. Da kannst du Bewegungen trainieren, die dir auch im Alltag weiterhelfen.

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Der Markt wächst und wächst, das scheinen viele Leute auch zu realisieren.
Klar, der ganze Fitnesstrend, dieses immer shredded sein usw., aber da steckt ja noch wesentlich mehr dahinter. Und zwar die Gesundheit. Ich meine, wie viele haben Rückenprobleme, Knieprobleme, weil sie einfach nicht trainieren. Machen ihre Arbeit, sind zu Hause und sind dann der Meinung: „Ja, auf der Arbeit habe ich genug Sport“. Das ist aber nicht so. Deswegen ist Fitnesstraining einfach sehr wertvoll.

Wie geht es dir, wenn du länger als zwei Tage keinen Sport machst – oder machen kannst?
Das kannst du mal meine Frau fragen, weil sie mich dann wirklich schon rausschickt. Ich werde einfach bisschen hibbelig – ein wenig so wie ein Kind, das nicht ausgelastet ist. Das merkt man mir schon an, wenn ich nicht zum Sport gehe.

Das kennt letztendlich ja jeder, der Sport treibt. Was denkst du, ist das so ein Ding, das einfach in einem drin ist und man braucht einfach dieses Ventil für den Alltag?
Ja, das würde ich schon sagen. Vor allem, wenn du in der Kindheit schon mit Sport angefangen hast, dann gehst du einfach nach wenigen Tagen ohne Sport so ein bisschen ein. Die Anstrengung ist ja auch einfach ein gutes Gefühl und ist schon so eine Art Selbsttherapie. Schließlich bist du fokussiert, denkst an nichts anderes und machst einfach dein Ding. In der Zeit ist alles andere ja weg.

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Du wirst ja auch Motivationslöcher kennen. Wie motivierst du dich, wenn du keine Lust hast auf Sport?
Ich mach einfach die Augen zu und gehe hin. Und wenn ich dann da bin, ist alles wieder in Ordnung. Klar, hat man auch mal den Weg, den Verkehr und so weiter im Kopf, dann denke ich mir: „Scheißegal Junge, fahr. Fahr auch, wenn du müde bist „. Aber wenn du dann da bist und anfängst, dann ist alles super. Das ist alles leichter gesagt als getan. Aber wenn man das einmal so gemacht hat, dann weiß man ja, dass es so ist und somit lässt man es über sich ergehen.

Wie oft die Woche gehst du derzeit ins Gym?
Jeden Tag außer sonntags. Ab und an sogar auch sonntags. Dann aber ganz früh, weil der Sonntag bei uns Familientag ist und ich zurück sein will, bevor meine Tochter aufwacht. Also in der Regel sechs-, manchmal siebenmal die Woche.

Hältst du dich da an einen speziellen Trainingsplan?
Nein, aber grundsätzlich mache ich morgens gerne Fitness und abends Kampfsport, wenn ich arbeitsbedingt nicht umstrukturieren muss.

Wenn du aber regelmäßig sechsmal die Woche ins Gym gehst, trainierst du dann immer dieselben Muskelgruppen an den jeweiligen Tagen?
Ja, oft trainiere ich nur eine Muskelgruppe mit vier knackigen Übungen mit vier Sätzen. Ich will rein, mein Ding durchziehen, alles wegfetzen und wieder entspannt raus. Zwei Stunden rumeiern, damit ich erzählen kann, ewig im Gym zu sein, das ist nicht so mein Ding.

Kommen wir zu deinen Lieblingsübungen. Hast du eine für die Schultern?
Ja, den V-Stand oder auch Handstand Pushup assisted. Da stehst du auf den Füßen, gehst dann mit den Händen so weit wie möglich zurück und drückst dich immer wieder mit den Armen ab.

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Okay, verrate uns eine Top-Übung für deine Brust.
Bankdrücken finde ich eigentlich schon sehr geil.

Was drückst du derzeit?
Das ist eine gute Frage, darauf achte ich gar nicht. Ich würde sagen um die 110 Kg.

Und deine Topübungen für die Arme?
Für den Trizeps Dips mit der 20-kg-Kette zusätzlich über die Schultern. Für den Bizeps Curls, bei denen ich die Bank schräg nach hinten einstelle.

Für den Rücken?
Muscle-Ups und Klimmzüge mache ich sehr gerne.

Wie wichtig ist es dir, dein Trainingsgewicht konstant steigern zu können?
Ach, das Trainingsgewicht ist völlig nebensächlich. Es gibt irgendwann auch mal Grenzen. Und es gibt auch einfach mal Tage, da weißt du auch: Heute ist der Dampf nicht so da. Dann konzentrierst du dich irgendwie anders auf die Übungen, versuchst sie sauberer zu machen. Gewichte sind mir nicht wichtig. Wichtig ist einfach, dass das Training sich geil anfühlt.

Thema Ernährung: Bist du immer noch bei High- statt bei Lowcarb?
Nein, ich bin jetzt wieder Richtung Lowcarb gegangen, esse viele Proteine, Omega-Fette und auch ein wenig Kohlenhydrate usw.

Was heißt ein bisschen?
Ich messe nichts ab, das geht bei mir nach Bauchgefühl. Manchmal, vor allem bei langen Dreharbeiten, müssen es auch mal mehr Kohlenhydrate sein. Aber ich brauche nur meine Muskeln anschauen, dann weiß ich, was ich brauche. Dieses Trackinggedönst ist einfach nicht meins.

Verrate uns dein gesundes Lieblingsrezept?
Ja, da muss ich mal ganz diskret Werbung machen (lacht). Ich habe ja mein „Bodykitchen“-Buch. Da ist der grüne Preworkout-Shake drin. Der ist mit Grünkohl, Trockenfrüchten, Whey-Proteinen und so weiter. Super lecker und perfekt vorm Workout und auch für zwischendurch.