Stephen Amell (links) und Alexander Ludwig (rechts) als Wrestler in der Serie "Heels" - welche Ernährung verhalf Alexander zum Sixpack?
31. August 2021
von Markus Tschiedert

Alexander Ludwig im Interview

Transformation zum Wrestler für „Heels“

Schon mit acht Jahren stand Alexander Ludwig (29) das erste Mal vor einer Filmkamera. Danach wurden seine Rollen immer größer, 2009 sogar an der Seite von Ex-Wrestler „The Rock“ alias Dwayne Johnson in „Die Jagd zum magischen Berg“. Nun spielt der gebürtige Kanadier aus Vancouver in der neuen STARZPLAY-Serie „Heels“ selbst einen Wrestler. Nach Rollen in Kino-Blockbustern wie „Midway“, „Bad Boys for Life“ und in der Erfolgsserie „Vikings“ ein weiterer Karriereschritt für Alexander Ludwig auf dem Weg zum Weltstar.

Was hat dich daran gereizt, in der Serie „Heels“ einen Wrestler zu verkörpern?

Ehrlich gesagt, waren es vor allem die Story und die Figur. Ich wollte schon immer so einen Typen spielen, der so komplex und explosiv ist. Ace Spader will es als Wrestler ganz nach oben schaffen, und er ist großartig in dem, was er macht. Doch tief in seinem Inneren herrscht ein unglaubliches Durcheinander und er agiert noch immer wie ein Kind, das versucht, das Trauma über den Tod seines Vaters zu überwinden.

Musstest du dich dafür erst mit der Welt der Wrestler anfreunden oder war sie dir schon vorher bekannt?

Es ist schon paradox, wie theatralisch und nach außen gerichtet diese Welt ist, die aber für sich recht klein ist. Insofern kann ich es immer noch nicht glauben, jetzt dazuzugehören und ein Wrestler zu sein. Es ist Wahnsinn, welchen Schmerz sich Wrestler in ihrer Performance selbst aussetzen. Letztendlich geht es in der Show um Leute, die mehr als das Leben wollen.

Alexander Ludwig in der Serie "Heels""
STARZPLAY / Quantrell Colbert

Kannst du dich noch an die allererste Wrestler-Show erinnern, die du gesehen hast?

Ich muss so um die zwölf Jahre alt gewesen sein, als ich meinen ersten Kampf im TV gesehen habe, der bei uns zu Hause in der Küche stand. Seitdem bin ich davon begeistert und hatte das Glück, dass ich mit der Zeit immer mehr Wrestler kennenlernen durfte, die mir jetzt dabei geholfen haben, mich auf meine Rolle in „Heels“ vorzubereiten.

Wer ganz besonders?

Einer von ihnen ist Adam Copeland, der zur WWE (World Wrestling Entertainment Inc.; die Redaktion) gehört und unter den Namen Edge auftritt. Mit Adam habe ich schon für „Vikings“ gearbeitet und er hat mir jetzt nochmals ungemein geholfen.

Könntest du dir vorstellen, vielleicht selbst eine Karriere als Wrestler zu starten?

Das kann ich mit einem absoluten Nein beantworten. Ich finde, was diese Kerle ihren Körpern und sich selbst antun, ist umwerfend. Das einzige, was in einer Wrestling-Show vorgetäuscht wird, ist die Handlung, ansonsten ist es eine perfekt inszenierte Stunt-Performance.

Wie musstest du dich nun physisch auf diese Rolle vorbereiten?

Bevor es überhaupt mit den Dreharbeiten losging, haben wir über Monate mit einem Typen namens Chavo Guerrero trainiert, der in eine Wrestler-Familie hineingeboren wurde. In Atlanta hatten wir ein Trainingslager mit vielen weiteren Wrestlern und Stuntleuten, die uns unterrichtet haben. Für Stephen Amell, der meinen Bruder spielt und mich war es sehr wichtig, wirklich hart an uns zu arbeiten, damit das Publikum unserer Serie auch sieht, wie ernst wir es damit meinten.

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Das heißt, du hast alles selbst ohne Double gemacht?

Meistens! Aber wir hatten auch ein hervorragendes Stuntteam, das dann eingesprungen ist, wenn Szenen zu drehen waren, die uns Schauspielern versicherungstechnisch nicht erlaubt waren. Die Produzenten wollten beispielsweise nicht, dass man sich über eine Seitenlänge von über sechs Metern fallenlässt. Da geht es um zu viel Geld. Aber das meiste, was ein Wrestler zu tun hat, habe ich beim Drehen selbst ausgeführt.

Hast du dich dabei jemals verletzt?

Sagen wir mal so, es war sehr schmerzhaft. Ich habe einiges am Rücken im Nacken abbekommen, aber nichts, was heftig war. Stephen hatte es schlimmer erwischt. Er hatte eine schlimme Verletzung im Rücken, was ziemlich erschreckend war. Aber daran kann man sehen, dass Wrestling kein Witz ist, sondern eine hochprofessionelle Show, die ein intensives Training voraussetzt.

Wie sieht eigentlich dein derzeitiger Trainingsplan aus?

Da ich mir viel Gewicht und Muskeln für die Serie“ „Heels“ antrainieren musste, versuche ich momentan, wieder auf mein Normalgewicht zurückzukommen. Da geht es jetzt mehr um Kopf- aber auch um Ausdauertraining und sich vor allem gesund zu ernähren.

Alexander Ludwig in der Serie "Heels""
STARZPLAY / Quantrell Colbert

Du könntest aber doch auch den anderen Weg gehen und noch mehr Muskeln aufbauen …

Ja, manche werden richtig süchtig danach und finden irgendwann kein Ende mehr. Dafür bin ich nicht anfällig. Außerdem wird es meinem Beruf nicht gerecht. Denn zukünftig kommen wieder andere Rollen, für die ich ein normaleres Aussehen brauche. Kommt für mich also nicht infrage.

Aber deinen Sixpack-Bauch willst du dir sicherlich bewahren …

Hoffentlich (lacht)! Aber eigentlich fühle ich mich besser, wenn ich besser esse. Ich esse sowieso gern, aber natürlich nur, was gesund ist. Wie dem auch sei, war meine körperliche Verfassung noch nie so gut wie zu „Heels“.

Verrätst du uns, wonach du dich bei deinem Ernährungsplan richtest?

Ich denke dabei immer daran, wie wir Menschen uns ernährt haben, als wir noch Jäger und Sammler waren. Ein Stück Hühnerbrust mit Gemüse kann also nie verkehrt sein, und wenn es Kohlenhydrate sein müssen, greif ich auf Süßkartoffeln oder braunen Reis zurück. Momentan nehme ich aber nicht viele Kohlenhydrate zu mir, weil ich ja vom Gewicht runterkommen will.

Wie wichtig ist dabei das Armtraining für dich?

Für mich ist der Schlüssel die Beständigkeit. Die meisten von uns gehen nur unregelmäßig ins Fitnessstudio, und wenn, quälen sie ihren ganzen Körper. Vier Stunden verbringen sie dann dort, dann lange Zeit wieder nicht. Ich jedoch lege es darauf an, immer nur eine Muskelgruppe zu trainieren.

Alexander Ludwig in der Serie "Heels""
STARZPLAY / Quantrell Colbert

Wie sieht das aus?

Zum Beispiel Tag eins: 20 Minuten Seilspringen. Anschließend wird zuerst die vordere, dann die obere und die untere Brust trainiert, und der Rücken ist dann auch noch dran. Denn in diesem Bereich liegen sich die Muskelgruppe gegenüber. Tag zwei: Ich nehme wieder für 20 Minuten das Springseil in die Hand, danach sind die Arme dran. Hanteltraining, um wieder gegenüberliegende Muskelgruppen zu beanspruchen. Am nächsten Tag mache ich mich an die Schultern, den darauffolgenden Tag an die Beine. So wiederholt man das von Woche zu Woche.

Wie veränderst du dein Training, wenn du für eine Rolle wieder Muskeln zulegen müsstest?

Dann würde ich wieder mehr essen. Damit alles größer wird, musst du mehr essen, aber natürlich nur, was wirklich gesund ist. Ernährst man sich falsch, etwa mit Hamburgern von irgendwelchen Billigketten, bekommt man zwar auch Masse, aber die ist dann weich und hat nichts mehr mit Muskeln zu tun.

Stephen Amell und Alexander Ludwig als Wrestler
STARZPLAY / Quantrell Colbert
Alexander Ludwig (links) und Stephen Amell (rechts)

Ernährung ist also genauso entscheidend wie das Körpertraining?

Ich würde sogar weiter gehen: Es kommt vor allem auf die Ernährung an, sie macht 90 Prozent aus. Überleg doch mal: Du verbringst vielleicht zwei Stunden im Fitnessstudio, aber mindestens zehn Stunden täglich machst du körperlich nichts mehr. Deshalb ist die Ernährung die wichtigste Sache.

Wie regenerierst du dich nach dem Training oder einem anstrengenden Tag?

Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich mir eine Cold-Plunge-Wanne angeschafft habe. Man nimmt darin ein Eisbad. Ich liebe es, mich in eiskaltes Wasser zu legen und richte mich dabei nach der Wim-Hof-Methode. Man nennt ihn auch ‚The Iceman‘, weil er mit einer bestimmten Atemtechnik extreme Kälte aushalten kann und damit Rekorde gebrochen hat.

Wie lange hältst du es im Eisbad aus?

Ich begebe mich etwa für fünf bis zehn Minuten ins Eiswasser und meditiere dabei. Das ist sehr heilend für meinen Körper, ich komme dabei richtig gut runter. Was aber noch wichtig ist: guter Schlaf. Am liebsten würde ich immer gern früh aufstehen, aber wenn ich nicht rechtzeitig ins Bett gekommen bin und zu wenig Schlaf hatte, kann ich wirklich ungemütlich werden.

Also?

Also versuche ich gerade, den perfekten Mittelweg für mich zu finden. Ich habe bereits herausgefunden, dass es besser für mich ist, nach 20 Uhr nichts mehr zu essen. Ich schlafe dadurch nicht nur besser, sondern wache auch früher auf. Im Durchschnitt brauche ich aber schon meine acht Stunden Schlaf, um mich wieder zu regenerieren.

Wenn du zur Regeneration an deinen Rest Days noch eine neue Serie zum Suchten suchst, kannst du ja mal in „Heels“ reinschauen. Das Wrestling-Drama läuft seit 15. August auf STARZPLAY.

Werbeplakat zur Serie "Heels""
STARZPLAY