Influencer leben ihr Leben förmlich vor der Kamera
25. Juni 2021

Macht der Community

Vorsicht bei Influencern als Vorbilder

Der aktuelle Fitnesstrend ist auch Social Media zu verdanken. Immer mehr Influencer sind rund um Training, Ernährung & Co in den sozialen Netzwerken aktiv und dienen als Vorbilder für Millionen von Menschen. Doch ihr Content ist mit Vorsicht zu genießen.

Mehr Fitness dank Influencern

Das Positive zuerst: Dass sich überhaupt mehr Menschen für einen aktiven Lifestyle begeistern können und sich mit Themen wie gesunder Ernährung auseinandersetzen, ist zu großen Teilen den Influencern zu verdanken. Sie leben vor, ihre Follower machen es nach. Sportlich ist das neue Schlank, lautet in den sozialen Netzwerken zurzeit die Devise und nicht nur Männer, sondern eben auch Frauen werden zu einem regelmäßigen Training verleitet; das betrifft sowohl Ausdauer- als auch Krafttraining. Kurz gesagt: Sportlich sein ist total „in“ und das ist nicht zuletzt der Verdienst von Influencern.

Die Vorteile liegen auf der Hand…

…wenn es um die Frage geht, wie Influencer dir dabei helfen können, einen aktiveren oder schlichtweg gesünderen Lifestyle zu pflegen: Einerseits bieten sie Motivation. Allein, tagtäglich ihre Vorbilder online zu sehen, motiviert viele Menschen, ihnen nacheifern zu wollen. Das gilt oft für sämtliche Lebensbereiche, sei es also in der Mode, beim Interior, beim Essen oder eben beim Training. Und Motivation ist bekanntlich einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren im Sport sowie in der Gesundheit, um sich nicht von köstlichem Fast Food oder dem gemütlichen Sofa zu ungesunden Verhaltensweisen verleiten zu lassen. Influencer regen also zum Durchhalten an – oder dazu, überhaupt erst mit gesünderen Verhaltensweisen anzufangen. Sie bringen ein gewisses Bewusstsein in die Gesellschaft, wenn es um Sport, gesunde Ernährung & Co geht. Das gilt sicherlich nicht für alle Influencer, aber eben für jene, die sich auf solche Themen spezialisiert haben oder sie zumindest zeitweise mit ihren Followern teilen.

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Fakt ist also, dass viele ihrer Follower sich zuvor noch niemals Gedanken darüber gemacht haben, ob sie an ihrem Lebensstil vielleicht etwas ändern sollten. Und selbst wenn, so fehlte es ihnen vielleicht am Know-how. Der Wille, gesünder zu essen oder mehr zu trainieren, ist schließlich bei vielen Menschen vorhanden; aber sie wissen schlichtweg nicht, wie sie dieses Vorhaben in die Praxis umsetzen können. Auch wenden sich immer mehr, vor allem junge Leute, bewusst an Social Media, wenn sie bereits motiviert sind, aber eben noch nach dem „Wie“ suchen. Über Instagram, YouTube & Co teilen also viele Influencer kostenfrei ihr Wissen mit ihren Followern. So hat jeder die Chance, sich über Themen zu informieren, für die früher vielleicht noch Bücher gekauft oder Personal Trainer engagiert werden mussten. Dadurch wird Wissen auch für Personen verfügbar, die dafür kein Geld ausgeben können oder wollen.

Die Macht der Community

Es sind aber nicht nur die Influencer selbst, die hinsichtlich Motivation oder Wissen wertvoll sein können. Es sind auch die anderen Follower. Denn jeder Influencer bildet eine eigene Community in den sozialen Netzwerken. Hier treffen Gleichgesinnte aufeinander, die sich für dieselben Themen interessieren und beispielsweise die Bilder kommentieren oder an Aktionen des Influencers mitmachen. Sie teilen vielleicht eigene Erfolge im Training per Hashtag mit dieser Community oder stellen dem Influencer konkrete Fragen, deren Antwort auch andere interessiert. Was also entsteht, ist eine Interaktion zwischen dem Influencer und seinen Followern sowie innerhalb der Community. Dieses Zugehörigkeitsgefühl ist für viele Menschen ein großer Motivator, sei es im Sport oder eben für einen gesünderen sowie aktiveren Lifestyle im Allgemeinen.

Und zuletzt bringen Influencer den Vorteil mit sich, dass sie in vielen Fällen einen konkreten Fahrplan zur Verfügung stellen, sei es bewusst oder unbewusst. Denn viele Menschen möchten zum Beispiel gesünder essen, wissen aber schlichtweg nicht, wie. Also kopieren sie das vom Influencer geteilte Essen oder nutzen Inhalte wie Einkaufslisten, falls diese zur Verfügung gestellt werden. Selbiges gilt im Training, weshalb immer mehr Influencer im Sportbereich zum Beispiel wöchentliche Trainingspläne veröffentlichen. Auch bei den Produkten wählen zahlreiche Menschen intuitiv, was der Influencer empfiehlt oder selbst nutzt. Wieso? Weil sie ihm vertrauen. Genau dieses Vertrauen kann aber auch zum Problem an der Sache werden.

Social-Media-Inhalte Verbergen

Geld verdienen durch Vertrauen

Schlussendlich möchten die (meisten) Influencer mit ihren Profilen in sozialen Netzwerken Geld verdienen. Das Geschäftsmodell ist ebenso simpel wie lukrativ: Sie machen Werbung für Produkte, Dienstleistungen, Hotels oder ähnliche Angebote und erhalten dafür Geld. Ein Konzept, das funktioniert, denn viele Follower orientieren sich an den Influencern, wenn es um Kaufentscheidungen geht. Das Unternehmen nimmt somit mehr Geld ein als es an den Influencer gezahlt hat – eine Win-Win-Situation. Das ist per se nichts Schlechtes, sofern der Influencer das Vertrauen seiner Follower nicht missbraucht. Jedoch gibt es leider auch Influencer, für die das Geld oberste Priorität hat und die dadurch schlechte Produkte bewerben, welche vielleicht sogar gesundheitsschädlich sind. Es ist deshalb für alle Beteiligten wichtig, mit diesem Vertrauen richtig umzugehen:

• Die Influencer selbst sollten sich ihrer Verantwortung bewusst sein und nur das bewerben, was sie tatsächlich als gut empfinden und besten Gewissens empfehlen wollen. Unterm Strich profitieren sie dadurch von einer höheren Vertrauenswürdigkeit bei ihren Followern, was ihren Erfolg langfristig steigert. Denn es kommt nicht nur darauf an, möglichst viele Abonnenten zu haben, sondern auch loyale.
• Die Follower sollten kritisch prüfen, wem sie wirklich vertrauen können und wem nicht. Es gilt daher, nicht blind alles zu kaufen oder zu nutzen, was der Influencer empfiehlt. Stattdessen ist es wichtig, trotzdem eine eigene Recherche über das Produkt, das Unternehmen & Co anzustellen. So finden sie schnell heraus, welcher Influencer vertrauenswürdig ist – und welcher eher nicht.
• Die Unternehmen sollten im Influencer Marketing darauf achten, mit wem sie kooperieren. Denn erfolgversprechend ist dieses nur, wenn es sich um einen Influencer handelt, dem die Follower vertrauen und der tatsächlich hinter dem Produkt steht. Mehr Follower bedeutet also nicht per se mehr Umsatz, sondern der Influencer muss zum beworbenen Produkt passen.

adobe.stock / Dragana Gordic

Damit alle vom Influencer Marketing profitieren, müssen sie also einen aktiven Beitrag leisten. Du selbst bekommst dadurch vom Influencer sozusagen einen Fahrplan, sprich du musst weniger eigene Recherche anstellen und kannst dennoch genau jene Produkte oder Angebote finden, die für dich einen aktiveren, gesünderen oder in anderer Weise besseren Alltag ermöglichen.

Die richtigen Influencer auswählen

Nicht nur die Unternehmen, sondern auch du selbst solltest also bewusst auswählen, welchen Influencern du folgen und vertrauen möchtest. Denn nicht jeder bringt das Know-how mit, wie es beispielsweise bei Themen wie Training oder Ernährung notwendig ist. Es kann also falsches Wissen vermittelt werden, was sich negativ auf deine Gesundheit auswirken könnte. Auch wird manchmal ein unrealistisches Körperbild inszeniert, sodass du eher einen negativen Effekt spürst, sprich du hast Erwartungen an dich selbst, die du nicht erfüllen kannst – zumindest nicht auf einem gesunden Weg – und dadurch sinkt dein Selbstbewusstsein. Unrealistische Idealbilder oder das Vorleben ungesunder Verhaltensweisen sind also vor allem in der Fitnessbranche ein großes Problem. Auch deshalb ist es wichtig, dass du nicht blind einem Influencer folgst, sondern reflektierst, wer wirklich Experte auf seinem Gebiet und vertrauenswürdig ist. Dann kannst du von den genannten Vorteilen wie kostenlosem Wissen, hochwertigen Produkten oder Motivation durchaus profitieren.

Dennoch ist jeder Mensch individuell und daher musst du immer auch überlegen, inwiefern ein Lifestyle, ein Produkt, ein Ziel, oder was auch immer du aus dem Content auf Social Media ziehst, wirklich zu dir passt. Das kann bedeuten, Trainingspläne an deine individuelle Situation anzupassen, die Ernährung auf Unverträglichkeiten abzustimmen, in einer stressigen Woche eben nur dreimal anstatt fünfmal zu trainieren – oder so ähnlich. Als Fazit lässt sich somit festhalten: Influencer können tolle Vorbilder und eine große Hilfe in vielen Lebensbereichen sein, beispielsweise beim Training oder in der Ernährung. Das gilt aber nur, wenn du richtig an die Sache herangehst und nicht deinen Kopf ausschaltest, sondern kritisch prüfst, wer dein Vertrauen wirklich verdient. Nur so entsteht eine Win-Win-Win-Situation für die Influencer, für die Werbetreibenden und für dich ganz persönlich.