Perfektes Upper-Body-Workout
Macht Lachen fit?
Seit Jahrhunderten kennt man den Ausspruch: „Lachen ist gesund!“ Aber macht lachen sogar fit? Wir sind der Frage anlässlich des „Weltlachtags“ am 6. Mai einmal nachgegangen. Spoiler: Die Ergebnisse sind wenig überraschend.
Lachen ist ein echtes Upper-Body-Workout
300 Muskeln werden in deinem Oberkörper fürs Lachen gebraucht. Wer nun aber einen Muskelkater im Bauch davon bekommt, der sollte doch einmal über eine Mitgliedschaft im Fitness-Studio nachdenken. Es ist aber durchaus möglich. Immerhin: Bei zehn Minuten Lachen werden circa. 50 Kalorien verbrannt.
Gucken wir einmal auf die Atmung beim Lachen: Die Atmung verschnellert sich und damit auch der Gasaustausch. Es wird also viel Luft von den Lungen aufgenommen. Somit gelangt auch viel Sauerstoff in die roten Blutkörperchen. Durch den durch das Lachen erhöhten Herzschlag wird das sauerstoffreiche Blut in den gesamten Körper gepumpt. Das Zwerchfell wird angespannt, die Lungenflügel gedehnt. Beim lauten Lachen wird die Luft in Stößen mit rund 100 km/h aus der Lunge herausgepresst.
Ein Vorgang der dem Husten nicht unähnlich ist, aber natürlich bedeutend angenehmer. Beim „Lachvorgang“ wird die Vorratsluft in den Lungen komplett entleert.
Besserer Stoffwechsel durch viel Lachen
Lachen regt den Stoffwechsel an. Das ist gut, denn wir wissen, dass es ohne guten Stoffwechsel auch keine guten Fitness bzw. Trainingsergebnisse gibt. Nach dem Lachen entsteht ein Gefühl der totalen Entspannung – sehr gut.
Das Lachen sorgt auch dafür, dass unser Gehirn Glückshormone produziert. Diese gelangen in die Blutbahn und unsere Stimmung verbessert sich. Dazu wird Adrenalin unterdrückt, unser Stressempfinden wird gesenkt. Dies kann sogar zu einer Schmerzlinderung führen. Studien wollen belegt haben, dass chronische Leiden durch (regelmäßiges) herzhaftes Lachen gelindert werden können. Auch der emotionale Stress einer chronischen Erkrankung kann so leichter verarbeitet werden.
Die Medizin forscht noch, woran dies liegen könnte. Die Forscher vermuten, dass dies mit der allgemeinen Entspannung im Körper zusammenhängt, die während des Lachens entsteht. Manch einer kennt das vielleicht aus seiner Kindheit. Wir haben uns das Schienbein gestoßen und unsere Mama oder Papa haben uns gekitzelt. Der Schmerz war schnell vergessen.
Lachen stärkt das Immunsystem
Auch dein Immunsystem freut sich, wenn du viel lachst. Dieses wird nämlich zusätzlich gestärkt. Die Produktion von Antikörpern wird begünstigt. Dies schützt vor Bakterien und Viren. Wir sind also nicht so anfällig für Krankheiten.
Lachen ist ein wichtiger Teil unseres Lebens. Häufig lachen wir aus positiven Anlässen. Jemand hat uns einen Witz erzählt, wir haben eine lustige Situation erlebt oder sind ganz einfach fröhlich. Wir vermitteln damit Sympathie gegenüber unseren Mitmenschen. Es hat etwas verbindendes auf der ganzen Welt. Lachen ist sozusagen eine Weltsprache. Wir lachen auch, wenn wir gekitzelt werden. (Hoffentlich) seltener lachen wir aus Verlegenheit, Nervosität oder um unsere Angst oder Gefühle zu verschleiern. Menschen mit Depressionen, die versuchen, ihre Krankheit vor ihrer Umwelt zu verstecken, kennen dieses Phänomen.
Lachtherapie soll Depressionen lindern
In der Psychologie werden bei der Behandlung von Depressionen auch Lachtherapien eingesetzt. Unter Anleitung übt man sich im künstlichen Lachen, dass im besten Fall in ein echtes Lachen übergeht. Das mag wie ein naiver Ansatz klingen, doch die biologischen Prozesse des Lachens wirken gegen die Prozesse der Depression und bringen zumindest kurzzeitig eine Linderung.
Eine Studie aus Japan hat ergeben, dass Menschen, die mehr lachen, länger leben und ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Allerdings ist diese Studie kaum aussagekräftig – leider. Immerhin hat die Lehre vom Lachen einen eigenen Fachbegriff: Gelotologie. Übrigens werden dem Singen ähnliche Vorteile zugesprochen wie dem Lachen – selbst wenn es nur unter der Dusche ist.
Lachen wirkt bei gesunden Menschen ausschließlich positiv
Lachen ist also uneingeschränkt gesund? Bei einigen Atemwegserkrankungen (COPD oder Asthma) kann zu viel lachen auch negative Auswirkungen haben. Bei gesunden Menschen hat es aber ausschließlich gesundheitliche Vorteile.
Wir können uns da natürlich – mal wieder – ein Beispiel an unseren Kindern nehmen. Unsere Jüngsten lachen zwischen 200- und 400-mal am Tag. Ein Erwachsener nur 15-mal. Schon Jahrhundert-Genie Charles Chaplin (1889 – 1977) wusste: „Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag!“