Wenn die Luft wegbleibt
Sport und Asthma – das musst du beachten
Acht Millionen Menschen in Deutschland leiden an Asthma. Doch die Krankheit muss dich nicht davon abhalten, Sport zu machen, ganz im Gegenteil.
♦ Asthma kann jeden treffen – sogar Leistungssportler
♦ Wenn du betroffen bist, achte darauf, dass du immer dein Spray parat hast
♦ Pass bei Kälte auf. Dies ist der häufigste Verursacher von Asthma
Wenn die Luft beim Joggen knapp wird, ist dies nicht immer automatisch Asthma. Das hängt oftmals mit deiner allgemeinen körperlichen Verfassung zusammen. Aber das Thema ist natürlich eigentlich zu ernst, um billige Witze zu machen.
Bei Asthma handelt es sich um eine (chronische) bronchiale Erkrankung der Atemwege. Diese sind kurz- oder dauerhaft verengt. Die Folge: Du bekommst schlecht Luft. Das führt zu einem beklemmenden Gefühl in der Brust, Atemnot, Husten und pfeifenden Atemgeräuschen.
Auch Leistungssportler haben Asthma
Auch bei Asthma gibt es unterschiedliche Ausprägungen. Im schlimmsten Fall können Asthma-Attacken auch tödlich enden. Die Krankheit schränkt dich schon ein, muss dich aber nicht davon abhalten, Sport zu treiben. Sogar Leistungssport ist möglich. Profi-Fußballer Maximilian Philipp (28/VfL Wolfsburg) leidet seit seiner Kindheit an Asthma. Weitere prominente Sportstars mit Asthma waren Eisschnelllauf-Star Anni Friesinger (45), Leichtathletik-Ikone Jackie Joyner-Kersee (60) oder Marathon(!)-Läuferin Paula Radcliffe (48).
Diese Beispiele zeigen, dass du sogar Leistungssport bzw. Ausdauersportarten mit Asthma ausüben kannst. Gesundheitsexperten raten Asthma-Patienten sogar dazu, Sport zu betreiben. Unter den nicht-medikamentösen Behandlungen steht Sport an erster Stelle. Du stärkst damit nicht nur deine Atemmuskulatur, sondern auch deine Psyche. Du bekommst ein größeres Vertrauen in deine körperliche Konstitution. Nichtsdestotrotz ist es natürlich notwendig, dass du vorher deinen Arzt konsultierst und dich entsprechend wappnest. Das heißt, benutzt du für gewöhnlich Asthmaspray, solltest du es auch auf deiner Laufrunde oder im Gym unbedingt dabeihaben.
Sport und Asthma – das musst du beachten
Neben deinem Spray solltest du weitere Dinge beachten. Ganz wichtig: nicht direkt Vollspeed. Langsam anfangen und steigern. Und auch nicht Knall auf Fall aufhören, sondern deine Einheit ausklingen lassen. Ein Warm-up ist also zwingend erforderlich.
Die Belastung sollte möglichst gleichbleiben. Also nicht ständig zwischen Be- und Entlastung variieren. Sprint – Dauerlauf – Sprint – Dauerlauf ist eher kontraproduktiv. Bei der Einnahme von Medikamenten solltest du unbedingt den Anweisungen deines Arztes folgen.
Ereilt dich eine Attacke, ist natürlich das oberste Gebot, – auch wenn es schwer ist – Ruhe zu bewahren. Wenn du dein Asthmaspray dabeihast, ist der Anfall für gewöhnlich ja auch innerhalb weniger Minuten vorbei. Ist es dir aber nicht möglich zu inhalieren, sprüh dein Medikament auf deine Wangenschleimhaut. Anschließend nimmst du eine Position ein, die das Atmen erleichtert. Sind die Beschwerden NICHT innerhalb weniger Minuten weg, dann musst du den Notarzt rufen oder rufen lassen.
Kälte ist die häufigste Ursache für Asthma
Ursachen für Asthma gibt es sehr viele. Joggen bei niedrigen Temperaturen ist für deine Lunge schon ohne Asthma eine Herausforderung. Dennoch ist Kälte eine der Hauptauslöser für Asthma. Ebenfalls ganz oben sind die Schadstoffe der Luft, Tabakrauch oder Nebenwirkungen von Medikamenten.
Auch Vorerkrankungen (Grippe, Erkältung) und Allergien können dazu führen. Stress und psychische Beeinträchtigungen sind ebenfalls Auslöser. Die häufigste Ursache sind aber tatsächlich Allergien. In erster Linie Heuschnupfen oder gegen Hausstaub. Dies ist dann vielfach in der Genetik, also angeboren. Für gewöhnlich tritt Asthma im Kindesalter auf und wird dann über die Jahre schwächer. Etwa ein Drittel aller Erkrankten haben auch als Erwachsene noch Probleme.
Asthma in einer milden Form bedeutet also in keinem Fall, dass du dich komplett in deinem Leben einschränken musst. Da die meisten Patienten ja schon sehr früh in ihrem Leben mit der Krankheit in Berührung kommen, haben sie für gewöhnlich ja auch eine Routine entwickelt, die im Notfall abgerufen werden kann.
Sport ist, wie erwähnt, sogar ratsam, um deinen Körper entsprechend zu wappnen. Physis und Psyche werden so gestärkt und du kannst deinem Leben ein Plus an Qualität bieten.