21. April 2021
von Nikola Trboglav

Auch Saarland-Modell bestätigt

Fitnessstudios trotz Corona sicher

Die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement hat das „Saarland-Modell“ nach dem Restart der Gyms ausgewertet. Für die Mitglieder bringen die Wiedereröffnungen wenig überraschend viele positive Aspekte und gesundheitliche Vorteile mit sich. Ist das die erhoffte Signalwirkung für die Fitness-Branche?

♦ Motivation der Mitglieder ist riesig – die Trainingshäufigkeit nach Restart ist deutlich höher
♦ Infektionsrisiko ist sehr gering – Hygienekonzepte werden konsequent umgesetzt
♦ Trotz Öffnungen ist die 7-Tage-Inzidenz im Saarland konstant zwischen 120 und 130, während diese im Bundesdurchschnitt von 115 auf 160 kontinuierlich angestiegen ist

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Bewegt diese Untersuchung die Politik zum Umdenken? Nach der kleinen Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag war die Antwort der Bundesregierung noch, dass „ähnliche Auswirkungen (wie Kraftsport; d. Red.) auch zum Beispiel Gartenarbeit und längeren Spaziergängen“ zugerechnet werden können. Kurz darauf erschien eine neue Studie, die belegt, wie wichtig körperliche Fitness im Zusammenhang mit einem Corona-Infekt ist. Dass das Infektionsrisiko in Fitnessstudios lächerlich gering ist, zeigt schon eine Studie aus dem Jahr 2020. Jetzt hat die DHfPG das Saarland-Modell wissenschaftlich begleitet und die Öffnungen der Gyms im kleinsten deutschen Bundesland untersucht.

Dabei wurden insgesamt 33 Betreiber saarländischer Fitness- und Gesundheitsanlagen und 165 Trainierende im Zeitraum vom 9. bis einschließlich 13. April 2021 befragt. Die Ergebnisse sind eindeutig: neben den vergleichsweise niedrigen Inzidenzwerten vor Ort gaben 100 Prozent der befragten Betreiber an, der Überzeugung zu sein, dass das Training in Fitness- und Gesundheitsanlagen einen größeren gesundheitsprotektiven Nutzen bietet als Trainingsalternativen wie etwa Joggen oder Körpergewichtstraining zu Hause.

Diese Ergebnisse sind nicht nur deshalb erfreulich, weil damit eine deutliche Mehrheit der Trainierenden die Vorgaben der WHO zu einem gesundheitsprotektiven Training erfüllt. Vielmehr zeigt sich auch, wie stark die Trainingshäufigkeit an die Öffnung der Fitness- und Gesundheitsanlagen geknüpft zu sein scheint – was deren bedeutende Rolle weiter unterstreicht. Die Öffnung der Fitness- und Gesundheitsanlagen kann somit eine erhebliche Rolle bei der Pandemiebekämpfung spielen.

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Die Ergebnisse zeigen auch, dass die Trainingshäufigkeit bereits in der ersten Woche der Öffnung im Saarland deutlich angestiegen ist: Mit Öffnung der Anlagen im Saarland trainierten 39,9 Prozent zwei- bis dreimal in dieser ersten Woche, 48,5 Prozent der Befragten sogar viermal oder häufiger.

Zum Vergleich: Während des Lockdowns von November 2020 bis Februar 2021 trainierten fast die Hälfte der Befragte höchstens einmal die Woche oder gar nicht!

Gesundheitsnutzen durch regelmäßiges Training

Zahlreiche aktuelle Studien belegen, wie wichtig regelmäßiges Training nicht nur für die Gesunderhaltung bzw. die Vermeidung diverser Zivilisationserkankungen ist, sondern auch das Risiko für schwere bis tödliche COVID-19-Verläufe deutlich senken kann.

Regelmäßiges Training und eine gute körperliche Leistungsfähigkeit sind deshalb für eine angemessene Immunreaktion des Körpers nachweislich von hoher Bedeutung.

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