Krafttraining hat viele gesundheitliche Vorteile. Dass man damit aber auch das Krebsrisiko senken kann, ist neu. Noch besser in der Kombination mit aeroben Training
7. Oktober 2022
von LOOX

Studie belegt!

Durch Kraft- und Ausdauertraining lebst du länger

Wir wollen alle so lange wie möglich leben. Ein Schlüssel dazu liegt in ausreichend Bewegung. Eine Studie kam nun zum Ergebnis, dass Krafttraining in Kombination mit einer aeroben Aktivität das Risiko eines frühen Todes senkt.

♦ Krafttraining in Kombination mit aerober Bewegung senkt signifikant das Krebsrisiko im Alter
♦ Ein Plus an Muskulatur hat im Alter weitreichende Vorteile
♦ Studie hat Schwächen, geht aber grundsätzlich in die richtige Richtung

Die Ergebnisse sind beeindruckend. Im „British Journal of Sports Medicine“ wurde eine Studie veröffentlicht, nach der das Risiko eines frühen Todes durch die Kombination aus Krafttraining und einer aeroben Aktivität (Gehen, Tanzen, Laufen, Joggen, Radfahren, Schwimmen) um 41 Prozent gesenkt wird. Dabei reichen schon ein bis zwei Einheiten in der Woche.

Daten von 100.000 Probanden wurden ausgewertet

Die Wissenschaftler haben die Daten von 100.000 Frauen und Männern ausgewertet, die an einer Screening-Studie über die diversen Krebsarten von 1998 bis 2016 teilgenommen hatten. Hierzu mussten die Probanden auch Fragebögen zu ihrem Bewegungsverhalten ausfüllen. Die Forscher haben daran überprüft, ob und wie viele der Probanden in dieser Zeit an Krebs erkrankten oder starben.

Die Ergebnisse waren eindeutig:
– Ältere Erwachsene reduzierten ihr Krebsrisiko ausschließlich mit Krafttraining um 22 Prozent. Je häufiger trainiert wurde, desto mehr sank das Risiko. Schon eine Einheit in der Woche sorgte für ein 14 Prozent geringeres Risiko.
– Mit aeroben Sportaktivitäten sank es sogar um 34 Prozent im Vergleich zu denjenigen, die Krafttraining machten.
– Wer nun aber beide Tätigkeiten kombinierte, konnte das Risiko sogar um 41 bis 47 Prozent senken.

Während BMI, Tabakkonsum und ethnische Zugehörigkeit keine Rolle spielten, waren die Unterschiede bei den Geschlechtern eindeutiger. Bei Frauen sind die Unterschiede sehr groß. Sport-Wissenschaftler stellen aber klar, dass die Ergebnisse zwar beeindruckend, aber bei weitem nicht überraschend sind. Es ist jedoch wichtig, dass besonders ältere Menschen diese Statistik noch einmal Schwarz auf Weiß sehen. Bisher haben sich die meisten Studien eher auf jüngere Menschen beschränkt.

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Schon wenig Bewegung reicht aus

Die WHO empfiehlt Menschen ab dem 65. Lebensjahr 150 bis 300 Minuten moderates oder 75 bis 150 Minuten intensives Training in der Woche – mehr nicht. Und genau diese Zeit reicht laut der aktuellen Studie schon aus.

Es ist logisch: Ein durch Muskeln gestärkter Körper ab 65 Jahren kann beispielsweise die Folgen von Stürzen und den damit verbundenen Verletzungen besser kompensieren. Dazu wird auch das Herz-Kreislauf-System gestärkt. Eine verbesserte Muskulatur sorgt für eine bessere Haltung, stärkt das Immun- und Nervensystem, erhöht die Hormonproduktion und Zellbildung und sorgt insgesamt für ein besseres körperliches Befinden.

Zahlreiche Studien kamen zuvor zu dem Ergebnis, dass besonders Menschen mit Adipositas anfälliger für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind sowie für einige Krebsarten. Mehr körperliche Aktivitäten gehen oft Hand in Hand mit einem insgesamt gesundheitsbewussteren Lebensstil.

Studie hat Schwächen, geht aber in die richtige Richtung

Das Problem dieser Studie bleibt aber, dass zu viele Faktoren nicht berücksichtigt werden und das Durchschnittsalter der Personen (71 Jahre). Wichtiger wäre zu wissen, wie viele Jahre man trainieren muss, um das Krebsrisiko wirklich zu senken. Das sagen auch die Autoren der Studie. Sie regen daher an, künftig noch intensiver in diesem Feld zu forschen. Sie appellieren aber dennoch an ältere Menschen, zumindest eine der beiden Tätigkeiten mehr und mehr in den Alltag zu integrieren.

Denn: Wenig körperliche Betätigung ist immer noch besser als gar keine. Je besser dein Fitnessniveau ist, desto besser bist du für die Herausforderungen des Älterwerdens gewappnet, auch wenn dies für die meisten von uns noch unfassbar weit weg erscheint. Und um anzufangen ist es nie zu spät.

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