Bye-bye Bäuchlein!
Lässt die „Mittelmeer-Diät“ wirklich das Bauchfett schmelzen?
Mit einer Diät verbindet der Volksmund eigentlich Leid und Verzicht. Die Prinzipien der „Kreta-Diät“ oder auch „Mittelmeer-Diät“ lesen sich dagegen fast wie ein Urlaub im Wellness-Hotel. Und: genau diese Diät soll laut einer Studie auch noch helfen, das verhasste Bauchfett zum Schmelzen zu bringen.
Forscher der israelischen Ben-Gurion-Universität untersuchten MRT-Ergebnisse von 278 übergewichtigen Probanden. Diese wurden im Rahmen einer Langzeit-Studie in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe hielt eine „Mittelmeer-Diät“, die andere ernährte sich Low-Fat.
Das Prinzip der „Mittelmeer-Diät“ ist dabei relativ einfach. Viel frisches Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse, wenig rotes Fleisch. Dazu Geflügel, Fisch und Kohlenhydrate in Maßen (nicht Massen). Die Low-Fat-Gruppe durfte nicht mehr als 30 Prozent Fett in der Gesamtkalorienaufnahme beinhalten. Das bedeutete eine Einschränkung der zucker- und fetthaltigen Snacks. Dafür, wie auch bei der „Mittelmeer-Diät“, viel Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte sowie viele Ballaststoffe.
Gewicht verloren beide Gruppen. Der Vorteil der „Mittelmeer-Diät“: Die kohlenhydratarme Ernährung hatte einen positiven Einfluss auf das Bauchfett. Und das ist nicht gut für die Optik, sondern auch für die Gesundheit. Das Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle wird so deutlich reduziert. Insgesamt war zu beobachten, dass der Bauchfettanteil um sagenhafte 25 Prozent sank. Das Leberfett wurde um 30 Prozent reduziert, am Herz um immerhin elf Prozent. Auch die Low-Fat-Gruppe erreichte positive Ergebnisse, die aber weit unter denen der ersten Gruppe lagen.
Urlaub auf den Teller
Der Begriff „Diät“ ist allerdings ein wenig irreführend. Südeuropäern wird von jeher eine emotionalere Verbindung zum Essen nachgesagt, als etwa den Mittel- oder Nordeuropäern. Die mediterrane Küche gilt als leichter und frischer. Den Schwerpunkt bilden die eigenen Produkte: Gemüse, Salate, der Fisch aus dem Meer, natürlich das Olivenöl. Aber auch Knoblauch und Kräuter spielen eine existenzielle Rolle.
Allerdings stehen hier nicht jeden Tag „Calamari fritti“ (frittierte Tintenfische) auf dem Speiseplan. Selbstverständlich spielt das Olivenöl (oder auch andere hochwertige Öle) eine wichtige Rolle, aber gut dosiert, etwa bei der Zubereitung von Gemüse und Salaten. Ganz wichtig ist, dass der Genuss dennoch nicht zu kurz kommt. Ein Glas Rotwein zur Mahlzeit ist erlaubt. Zuckerhaltige Süßspeisen gibt es dafür eher selten. Die Lust auf Süßes wird hier meist durch Obst gestillt.
Auch beim Brot gibt es Unterschiede zu dem, was wir aus dem Urlaub kennen. Lieber Vollkornbrot zu sich nehmen. Davon hat der Körper länger etwas.
Fazit: Für den schnellen Erfolg ist die „Mittelmeer-Diät“ nichts. Für Leute, die es nicht eilig mit der Gewichtsreduktion haben, ist es aber in jedem Fall eine Alternative, die auch noch Spaß macht. Es ist jedoch zu bedenken, dass man hier eine Menge Zeit in der Küche verbringt und auch mehr Geld ins Essen investieren muss. Das Essen wird hier zelebriert und nicht als notwendiges Übel abgetan. Schließlich steht der Genuss weiterhin im Vordergrund.