Kalorienfalle Oktoberfest
Darum macht Alkohol immer dick
Im Herbst reiht sich ein Oktoberfest an das andere – nicht nur in München. Das fließt das Bier in Strömen. Vorher zu trainieren, um sich am Abend ein Bierchen zu gönnen, bringt leider nichts. Alkohol ist und bleibt schlecht für die Waage und ruiniert die nebenbei auch noch das beste Workout.
Alkohol ist ein echte Kalorienfalle. Schon ein normales Glas Wein (0,2 l) kommt auf 160 Kalorien. Bei Drinks gilt grundsätzlich: Je höher der Alkoholgehalt, desto mehr Kalorien. Stimmt nicht, weil Bier doch richtig reinhaut? Der Beweis: Gin (45 % Alkohol) hat bei der gleichen Menge (100 ml) 6,5-mal so viel Kalorien wie etwa ein handelsübliches Hefeweizen (4,8 %).
Bier ist das geringste Übel!
Beim Bier liegt die Gefahr für die Waage eher in der Menge. Selten bleibt es bei einem Bier am Abend. Dazu gibt es das „Hefe“ in der Regel in 0,5-Liter-Gläsern. Das sind dann schon 200 Kalorien pro Glas. Zwei Hefeweizen sind also in etwa so viel wie ein Big Mäc. Jetzt kann jeder für sich selbst entscheiden, was besser schmeckt.
Alkoholfreiem Bier wird ja eine gewisse isotonische Wirkung nachgesagt – und zwar vollkommen zu Recht. Die gleichen Stoffe sind auch in der Variante mit Alkohol. Ein Alster wird in vielen Trainingslehren „geduldet“, wenn es nach einer anstrengenden Einheit daran geht, die Speicher aufzuladen. Trotzdem gibt es bedeutend sinnvollere Varianten.
Cocktails haben die meisten Kalorien
Dementsprechend sind auch leichte Weine (bis 10 % Alkoholgehalt) nicht ganz so schlimm. Bei Cocktails schlagen neben dem starken Alkohol auch die Säfte, Zucker(sirups) oder Sahne zu Buche. Da ist man schnell bei weit über 200 Kalorien pro Glas, während man bei der gleichen Menge Wein (0,1 l) nur 80 Kalorien zu sich nimmt.
Ein guter Trick, nicht zu viel zu trinken, ist Wasser. Banal, aber gut. Wasser fördert den Harndrang, löscht den Durst und beugt einem Kater vor. Alkohol also niemals aus dem Durst heraus trinken. Das ist nicht nur gefährlich, sondern macht am Ende auch dick.
Ein großes Problem des Alkohols: Er macht hungrig – und zwar richtig. Hast du dich schon einmal gefragt, warum Döner so viel geiler schmeckt, wenn du einen sitzen hast? Trifft dich der Heißhunger und führt dich direkt zum nächsten Dönerladen, bestell wenigstens noch einen Ayran dazu. Im Idealfall mindert er deinen Hunger, du schaffst nicht den ganzen Döner und nimmst durch den Joghurt im Ayran noch ein paar Proteine zu dir.
Im „Suff“ sind wir nicht sonderlich rational. Nach ein, zwei Bierchen vielleicht noch, aber nicht nach einer durchzechten Nacht. Wie viele sinnvolle Entscheidungen hast du betrunken schon gefällt? So greifen wir bei der Alkohol-Heißhunger-Attacke nicht nach dem was zweckmäßig ist, sondern nach dem, worauf wir gerade Bock haben.
Auch mit einem Kater geht jeder unterschiedlich um. Während manche „das Glück“ haben und mehr oder weniger still vor sich hin leiden und nicht essen können, haben manche weiterhin Heißhunger. Welcher Typ bist du? Meistens hilft es auch hier nicht, den Kühlschrank mit ausschließlich gesunden Anti-Kater-Food zu bestücken, solange du die Nummer von allen Pizza-Bringdiensten im Handy nicht blockierst. Macht ja aber auch niemand.
Es gibt zwei ganz wichtige Trainingsregeln für den Alkoholgenuss:
1) Alkohol nur an Tagen, an denen du nicht trainierst. Sonst ist das geilste Workout für die Katz. Gehst du mit 0,8 Promille im Blut schlafen, braucht dein Körper die ganze Nacht, um den Alkohol abzubauen. Dann wird für die Muskelaufbau so wichtige Zeit der Regeneration anderweitig verwendet. Nämlich um das „Gift“ Alkohol loszuwerden.
2) Kein Training mit einem Kater! Konzentration, Gleichgewicht und Reaktionsgeschwindigkeit sind einfach viel zu eingeschränkt. So erhöht sich nur die Verletzungsgefahr. Dazu bist du träge und unmotiviert. So kannst du eh keine Bestleistung bringen.
Grundsätzlich gilt: Alkoholgenuss ist kritisch zu sehen. Es gibt genügend „falsche Gründe“, um zu trinken. Pass also auf dich auf. Fällt es dir schwer, eine gewisse Zeit auf Alkohol zu verzichten, hast du ein Problem. Prof. Dr. Ingo Froböse: „Alle Menschen, die sagen, ich kann auf bestimmte Dinge nicht verzichten, haben entweder ein körperliches Problem, mit den entsprechenden Symptomen – unruhiger Schlaf, zittrige Hände – oder ein mentales Problem. Das ist sogar noch gefährlicher.“ Insgesamt trinkt jeder Sechste in Deutschland zu viel. Gehöre nicht dazu!