Nicht nur, um gut auszusehen
Darum ist Muskelaufbau so wichtig
Wer immer noch glaubt, dass es beim Muskelaufbau rein um die Ästhetik geht, dem sei dringend empfohlen, in der Realität anzukommen. Muskeln sind gesund und nicht (nur) dafür da, um am Strand eine gute Figur zu machen.
♦ Muskeln schützen deine Knochen. Zudem erhöht sich durch regelmäßiges Krafttraining die Knochenmasse.
♦ Muskeltraining macht dein Herz-Kreislauf-System belastbarer.
♦ Das Training hat auch einen mentalen Effekt, der zur Linderung von Depressionen beitragen kann.
Trainingsziele gibt es zuhauf. Der Muskelaufbau spielt für viele Sportler eine elementare Rolle. Viele beschränken sich dabei auf die Optik und das ist okay. Dennoch nehmen auch diese Sportler die „Collateral Benefits“ gern mit. Das Krafttraining bzw. Muskelaufbautraining wirkt sich positiv auf alle Aspekte des Körpers aus.
Krafttraining sorgt für mehr Knochenmasse
Fangen wir mit den Knochen an. Sie stellen im wahrsten Sinne des Wortes das Gerüst deines Körpers dar. Die Belastung des Krafttrainings regt den Körper an, mehr Knochenmasse zu bilden. Das trifft besonders auf die sogenannten Ansatzzonen zu, da diese beim Training besonders beansprucht werden. Dies führt wiederum zur Stärkung des gesamten Knochenapparats. Somit sinkt auf lange Sicht das Risiko von Osteoporose – was wiederum Krafttraining für Frauen besonders wichtig macht – und für Knochenbrüche, da das Skelett insgesamt stabiler ist.
Durch die dickeren Muskelfasern bei einer gut ausgebildeten Muskulatur beugst du Verletzungen gezielt vor. Das ist besonders für ältere Menschen extrem wichtig. Je älter du wirst, desto mehr nimmt die Knochenmasse ab. Das heißt, du wirst anfällig für die entsprechenden Verletzungen. Mit Muskelaufbautraining wirkst du dem entgegen, bildest quasi einen starken Schutzpanzer für deine Knochen.
Das Muskeltraining funktioniert auch als Schmerzprophylaxe. Unsere Gesellschaft strotzt nur so vor Rückenpatienten, Menschen mit Haltungsschäden usw. Das Training gleicht Fehlbelastung während der Arbeit am Schreibtisch wieder aus.
Muskeln verbrauchen mehr Energie
Ein muskulöser Körper ist auch ständig am Arbeiten, hat einen höheren Energiebedarf. Die Folge: Selbst, wenn du nicht trainierst, verbrennst du weiter fröhlich Kalorien. Je mehr Muskeln, desto mehr Kalorien werden verbrannt. Auch der Nachbrenneffekt wird verbessert.
Krafttraining geht aber über die Muskulatur hinaus. Dein Herz ist ein Organ, aber auch die „Pumpe“ hat einen Muskel, der trainiert werden kann und sollte. Durch entsprechende Fitness-Übungen steigerst du die Pumpleistung. Das wiederum stärkt den Hohlmuskel und macht dein Herz somit leistungsfähiger. Je trainierter du bist, desto weniger Schläge benötigt dein Körper für die entsprechende Blutversorgung des Körpers. Daher ist es für Leistungssportler auch so wichtig, nach dem Ende der aktiven Laufbahn entsprechend abzutrainieren.
Du kannst durch entsprechendes Training sogar das Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle verringern. Und das hat nicht nur mit dem stressabbauenden Faktor des Trainings zu tun. Der gesteigerte Fettabbau sorgt auch dafür, dass die Arterien „frei gemacht“ werden. Dein Herz-Kreislauf-System wird insgesamt belastbarer.
Krafttraining trainiert auch die Konzentrationsfähigkeit
Training ist auch Kopfsache. Dein Gehirn profitiert durch das Krafttraining, indem die Durchblutung gefördert wird. Das hat zur Folge, dass die Stressresistenz erhöht wird. Außerdem arbeitet dein Gehirn auf Hochtouren während der Übungsdurchführung. Das stärkt die Konzentration – auch in anderen Bereichen des Lebens. Experten gehen sogar so weit, dass sie sagen, dass das Voranschreiten von Demenz, durch Krafttraining verlangsamt wird. Allerdings sind hier die Forschungen noch lange nicht abgeschlossen.
Ein weiterer „Collateral Benefit“ des Krafttrainings ist seit zwei Jahren wichtiger denn je: dein Immunsystem. Das Training fördert die Produktion von Immunzellen. Durch den verbesserten Blutfluss, durch die Verbesserung der Pumpleistung deines Herzens, werden die Immunzellen wiederum besser im Körper verteilt.
Auch die durch das Training „verletzten“ Muskelfasern tragen dazu bei, dass dein Body insgesamt leistungsfähiger wird. Dein Körper ist ja pfiffig. Er definiert diese durch das Training entstandenen Mikrotraumata als Entzündung und sendet umgehend entzündungshemmende Stoffe an die entsprechenden Stellen. Damit probt dein Körper quasi den Ernstfall. Jeder Probealarm macht dein Immunsystem stärker und wappnet ihn für wirkliche Viren-Angriffe.
Training ist wichtig, Regeneration auch
Dennoch ist bei allen gesundheitlichen Aspekten des Krafttrainings eine Sache besonders wichtig: Regeneration. Du kannst nicht immer und jeden Tag unter Strom sein. Du musst dich auch mal entschleunigen. Das braucht dein Körper mindestens genauso wie das entsprechende Training und die richtige Ernährung.
Übertreibst du es nämlich, können die Effekte auch gern einmal ins Gegenteil umschlagen. Schnell gerätst du so in eine Fehl- oder Überbelastung. Anfänger machen nichts falsch, wenn sie sich einen Experten in Form eines Personaltrainers an die Seite nehmen, der die Belastung optimal steuert.
Bewegung und Arbeit sind natürlich
Es gibt Tage, an denen können wir das nur schwer glauben, aber Bewegung und körperliche Arbeit liegt in der Natur des Menschen. Besonders die „Schreibtischtäter“ unter uns müssen daher vor oder nach der Arbeit das Verpasste nachholen. Nicht nur aus körperlicher, sondern auch aus mentaler Sicht.
Krafttraining stärkt die körperliche und geistige Gesundheit
Viele Zivilisationskrankheiten lassen sich durch Sport lindern. Sogar Depressionen. Das Problem hier: Bei einer akuten Depression wirst du es allein kaum hinbekommen, Sport zu machen. Hier hat der Sport eher einen vorbeugenden Charakter. Aber schaffst du es dennoch, Sport zu machen oder dich einfach nur zu bewegen, sei es durch einen Spaziergang, wird sich über kurz oder lang eine Linderung einstellen, selbst wenn diese noch so minimal erscheint.
Die Botenstoffe der Muskeln, die Myokine, kommen durch das Krafttraining ebenfalls richtig auf Touren. Diese fördern nicht nur den Muskelaufbau, sondern auch die Neubildung von Blutgefäßen und haben entzündungshemmende Eigenschaften. Diese gehen so weit, dass sie sogar helfen, Krebswachstum zu verlangsamen bzw. das Risiko an Krebs zu erkranken zu verringern. Ein Faktor, der für Frauen interessant ist: Krafttraining senkt den Östrogenspiegel und kann so das Brustkrebsrisiko um unglaubliche 30 Prozent senken.
Der letzte Effekt ist das allgemeine körperliche Wohlbefinden. Das viele Training sorgt dafür, dass du dich „fitter“, energetischer fühlst. Auch das ist etwas, was mit zunehmendem Alter nicht mehr selbstverständlich ist. Der Beruf, die Familie, die nächste Rechnung – Dinge, die dich belasten, die dir die Energie rauben, gibt es noch und nöcher. Umso wichtiger, dass du dich körperlich und mental dafür präparierst. Das funktioniert herausragend mit Sport und Bewegung.
Fazit: Schönheitsideale können natürlich variieren. Wir können, sollen und wollen ja nicht alle gleich aussehen. Schlussendlich überwiegen aber definitiv die Vorteile eines „sportlichen“ Körpers und selbst dabei gibt es unendliche Variationsformen. Finde die, die für dich funktioniert. Pflege deinen Körper, schließlich hast du nur einen.