Joggen trainiert die Lunge. Aber aufpassen, wenn es draußen zu kalt ist
22. Februar 2022
von LOOX

Ernährung, Atmung, Sauna

So trainierst du deine Lunge

In Deutschland hatten wir bisher rund 10 Millionen COVID-Erkrankungen. Umso wichtiger ist es, dass unsere Lunge gesund ist. Wir atmen einmal tief durch und kümmern uns darum, eins unserer wichtigsten Organe genauer unter die Lupe zu nehmen.

♦ Prä- und probiotische Lebensmittel gehören auf den Speiseplan
♦ Sport erhöht die Atemleistung
♦ Sauna wirkt belebend auf die Lunge. Noch besser nach einem Dehnprogramm

Die Corona-Pandemie hat die Gesundheit der Lunge wieder mehr in den Fokus gerückt. Ohne Lunge geht es halt nicht. Sie versorgt unseren Körper mit Sauerstoff. Ist sie geschädigt, hat das gravierende Auswirkungen. Deshalb sind Lungenentzündungen auch so gefährlich – nicht nur für ältere Mitbürger.

Schütze deine Lunge!

In Deutschland hatten wir bisher rund 10 Millionen COVID-Infektionen. Jeder kennt wahrscheinlich jemanden, der sich in den letzten zwei Jahren mit COVID infiziert hatte – manche hatten schwere, manche leichte Verläufe. Nicht jeder hat – Gott sei Dank – bleibende Lungenschäden zurückbehalten.

Während einer Infektion kann es passieren, dass Lungenbläschen, Lungengewebe und die Bronchialschleimhaut in Mitleidenschaft gezogen werden.

Lungenbläschen (Alveolen) sind winzig klein, aber dennoch ungeheuer wichtig. Ein gesunder Mensch hat 300 Millionen Lungenbläschen. Sie sind für den Gasaustausch zuständig. Durch die dünnen Wände der Lungenbläschen gelangt Sauerstoff in die Blutgefäße und wird im gesamten Körper verteilt. Im Gegenzug gibt das Blut wiederum Kohlendioxid an die Lungenbläschen ab, das unser Körper dann wieder ausatmet. Sind die Lungenbläschen jedoch geschädigt, ist dieser lebenswichtige Prozess gestört.

Richtige Ernährung auch für die Lunge wichtig

Auch hier hilft dir die richtige Ernährung. Dazu gehören Obst- und Gemüsesorten wie Äpfel, Zwiebel und Tomaten sowie Gewürze wie Ingwer und Kurkuma. Aber auch andere prä- und probiotische Lebensmittel sind gut für die Lunge.

Ebenfalls wichtig ist es natürlich, viel zu trinken. Alle Organe mögen es, wenn der Körper „geflutet“ wird. Eine tolle Möglichkeit ist es auch, die Bronchien mit Acetylcystein (ACC) durchzuspülen. Das ist ein schleimlösendes Mittel, das du in jeder Apotheke bekommst. In der Regel in Pulverform, dass du in Wasser auflöst und einfach trinkst.

So schaffst du es, den ganzen Mist, der sich in den Lungen bzw. Bronchien angesammelt hat, wieder loszuwerden. Dadurch erhöht sich auch der Glutathion-Spiegel. Hierbei handelt es sich um ein lebensnotwendiges Eiweiß, das aus drei Aminosäuren besteht, und bei der Entgiftung hilft.

Ein Lebensmittel, das die Lungen besonders stärkt, ist übrigens Brokkoli. Der ist nicht des Pumper’s liebstes Gemüse. Das liegt in erster Linie am Sulforaphan. Das ist ein Antioxidans, das besonders in Kreuzblütengewächsen vorkommt – besonders im Brokkoli. Der Stoff schützt vor Giftstoffen, die wir durch die Atmung aufnehmen. Dies wurde sogar wissenschaftlich durch Studien bewiesen.

Grundsätzlich hilft ein gesteigerter Konsum von Obst und Gemüse. Das kommt jetzt nicht mega-überraschend, sollte aber auch noch einmal erwähnt werden. Ein wichtiger Stoff für eine gesunde Lunge ist Apigenin. Der hilft auch bei der Krebsvorbeugung. Apigenin kommt in Kräutern wie Petersilie oder Kamille vor. Aber auch in Gemüsesorten wie Sellerie. Obstsorten mit einem hohen Apigenin-Anteil sind Weintrauben, Kirschen oder eben die Allround-Waffe Äpfel.

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Lunge und Darm hängen zusammen

Natürlich sind alle Organe irgendwie miteinander verbunden. Lunge und Darm „arbeiten“ aber besonders eng zusammen. Wie oben erwähnt stärkt eine prä- und probiotische Ernährungsform nicht nur die Lungen, sondern auch den Darm.

Beide Organe haben ein Mikrobiom. Diese sorgen unter anderem für den Schutz vor Viren (!) und Bakterien. Beide Mikrobiome kommunizieren miteinander und bilden gemeinsam eine Art Schutzwall. Im Darm befinden sich 70 Prozent unserer Immunzellen. Die Kommunikation findet über kurzkettige Fettsäuren statt.

Menschen in der Großstadt besonders gefährdet

Ein weiterer Fakt, der nicht sonderlich überrascht, ist, dass Menschen auf dem Land weniger gefährdet sind. Die Luftverschmutzung in der Großstadt ist eine Gefahr für die Lunge. Umso wichtiger ist es für Stadtmenschen auch mal „rauszukommen“.

Menschen, die in Küstennähe wohnen, sind wirklich privilegiert. Die salzhaltigen Aerosole sind Wellness für die Lunge. Gute Aerosole, schlechte Aerosole. Ein Trend in Japan ist das „Waldbaden“. Ein Waldspaziergang hilft nicht nur beim Runterkommen, sondern die Waldluft stärkt zusätzlich deine Lungen. Das heißt also: Ab ans Meer oder einfach mal in den Wald. Balsam für die Seele und die Lungen.

Sport erhöht die Atemleistung

Grundsätzlich ist Sport natürlich gut für deinen Körper – dementsprechend auch für die Lungen. Durch (regelmäßigen) Sport steigern wir die pulmonale Reserve. Das ist die Atemleistung, die uns noch den Extra-Kick gibt. Ist aber die Lunge durch einen Infekt angegriffen, sollte auf Sport verzichtet werden. So kann nämlich eine eventuelle Schädigung der Bronchialschleimhaut noch verschlimmert werden.

In der kalten Jahreszeit sollte man aber das „Sporttreiben trainieren“. Das heißt besonders für Anfänger sich langsam an die optimale Belastung herantasten und nicht direkt Vollgas zu geben, sondern lieber etwas gedrosselt trainieren.

Vor allem für Asthmatiker ist Sport bei eisiger Kälte nicht ungefährlich, denn die Atemorgane werden durch die Kälte zusätzlich belastet. Ein guter Kniff ist, beim Sport im Freien vermehrt auf Nasenatmung zu setzen. So wird nicht nur die Luft erwärmt, sondern auch direkt noch gefiltert.

Geheimtipp Sauna

Beim Joggen kann man durch die Nase ein- und den Mund ausatmen. Das harmonisiert die Atmung. Das kann man auch Indoor, beispielsweise beim Meditieren, trainieren. Mit entsprechenden Dehnungen kann man den Brustkorb und die Lungen öffnen. Das kann durch Geräusche, durch Seufzer unterstützt werden. So kann man Verklebungen in der Lunge lösen.

Ein Geheimtipp ist, nach den entsprechenden Dehnübungen in die Sauna zu gehen. Die hohen Temperaturen wirken auf vielen Ebenen belebend und reinigend für die Lungen. Besonders ein Aufguss ist fast wie eine Therapie für die Bronchen. Störender Schleim wird besser gelöst und kann leichter abgehustet werden.

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Schäden der Lunge durch Covid

Eine Corona-Erkrankung führt nicht automatisch zum Tod. Das ist auch uns klar. Aber sie kann die Lunge schwer schädigen. Je nach Schwere der Erkrankung kann es zu Vernarbungen der Lunge kommen. Das nennt sich Lungenfibrose, eine krankhafter Vermehrung des Bindegewebes in der Lunge. Auch eine Verdickung der Lungenwände ist nicht unüblich. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem Lungenversagen.

Bei Covid-Patienten sind die Vernarbungen aber oft reparabel, zumindest teilweise. Hier besteht aber noch Forschungsbedarf. Viele Genesene berichten aber auch von langanhaltenden Atembeschwerden. Solltest du nach einer Infektion wieder ins Training einsteigen, am besten nicht overpacen, sondern erst mal langsam herantasten.

Was passiert bei einem Lungenödem?

Für Aufsehen hat die Covid-Erkrankung von Bayern-Star Joshua Kimmich (26) gesorgt. Der bekam ein Lungenödem. Dabei spricht man von „Wasser in der Lunge“. Hierbei wird Flüssigkeit aus den Blutgefäßen unter anderem in die Lungenbläschen gepresst. Das kann sehr schmerzhaft sein. Atemwege werden blockiert – die Folge ist Atemnot. Der Körper reagiert mit Husten und einer flachen und schnelleren Atmung.

Wir kümmern uns also im Prinzip viel zu wenig um unsere Lunge und unsere Atmung. Doch unser Körper ist wie eine Maschine, wo ein Rädchen ins andere greift. Funktioniert ein Teil nicht, gerät der ganze Motor ins Stocken. Also wie immer: Bewegen und gesund und ausgewogen ernähren. Damit schaffen wir uns das perfekte Fundament für unseren Körper, um gesund zu bleiben.