Manchmal sind die Kopfschmerzen so stark, dass nicht einmal eine Runde Laufe an der frischen Luft hilft
25. Januar 2021

Reine Kopfsache

So hilft dir Sport bei Kopfschmerzen

Von allen Alltagsschmerzen gehören sie zu den häufigsten: die Kopfschmerzen! Kaum einer, der das Gefühl nicht kennt. LOOX erklärt euch, warum Kopfschmerzen entstehen, welche Arten es gibt, was du dagegen tun kannst und ob du damit trainieren solltest.

• 50 Prozent aller Erwachsenen haben regelmäßig Kopfschmerzen
• Körperliche Anstrengungen können Migräne auslösen
• Kein Krafttraining mit Kopfschmerzen

Stress macht krank! In Deutschland ist Stress der Krankheitsauslöser Nummer eins. Dabei verarbeiten die davon betroffenen Menschen den Stress körperlich individuell. Manchen schlägt es sprichwörtlich auf den Magen, anderen aufs Gemüt. Am häufigsten macht sich zu viel Stress allerdings durch Kopfschmerzen bemerkbar.

Forscher*innen gehen davon aus, dass rund 90 Prozent aller Menschen mindestens einmal in ihrem Leben an Kopfschmerzen leiden, 50 Prozent der Erwachsenen sogar regelmäßig. Auch immer mehr Kinder und Jugendliche (20 Prozent) sind von regelmäßigem Kopfweh betroffen. Das ist besorgniserregend.

Es gibt primäre und sekundäre Kopfschmerzen

Arten von Kopfschmerzen gibt es Dutzende. Vereinfacht wird aber zunächst eine Unterteilung in „Kopfschmerz als Krankheit“ (primär) und „Kopfschmerz als Folge“ (sekundär) vorgenommen.

Zu den primären Kopfschmerzen gehören in jedem Fall die Spannungskopfschmerzen, die am häufigsten vorkommende Variante. Krass: Drei Prozent der Menschen leiden darunter täglich. Man kann den Schmerz als dumpf und drückend umschreiben. Er tritt in der Regel beidseitig auf. Eine Ursache ist unter anderem die Arbeit am Schreibtisch und die Belastung der Schultern und des Nackens. Also: Zwischendurch immer mal wieder bewegen und locker machen.

Ist es dafür zu spät, sprich die Kopfschmerzen sind schon da, dann reicht oft schon eine Kopfschmerztablette zur Linderung. Auch Meditation oder leichtes Yoga kann die Schmerzen abschwächen. Wichtiger ist aber, generell dem Körper eine Pause zu gönnen. Auch „Digital Detox“ kann helfen. Im Gegensatz zu anderen Kopfschmerz-Varianten ist hier Sport ein Weg zur Schmerzlinderung. Körperliche Betätigung verstärkt den Schmerz nicht – im Gegenteil. Besonders gilt das für Outdoor-Sport wie Laufen oder Radfahren. Es hängt natürlich von der Heftigkeit der Schmerzen ab.

Wer jedoch konkret unter häufig auftretenden Spannungskopfschmerzen leidet, kann diesen durch gezieltes Schulter- und Nackentraining den Kampf ansagen. Auch eine Physiotherapie, verbunden mit Massagen, kann hilfreich sein.

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Clusterkopfschmerz wird auch „Suizidkopfschmerz“ genannt

Sehr selten kommt dagegen der Clusterkopfschmerz vor. Und das ist auch gut so. In früheren Tagen wurde er auch als „Suizidkopfschmerz“ (!) bezeichnet. Der Schmerzpunkt liegt im Bereich der Augen (einseitig). Begleitend zu den sehr heftigen Schmerzen hängt oft ein Augenlid und man hat Schnupfensymptome. Zur Behandlung wird den Betroffenen Sauerstoff über eine Maske verabreicht oder Triptane. Diese sorgen für eine Verengung erweiterter Gefäße im Gehirn.

Zu der Sorte der sekundären Kopfschmerzen zählt man dagegen den Sinus-Kopfschmerz. Der tritt beispielsweise in Folge einer Erkältung, Nebenhöhlenentzündung oder Kopfverletzung auf. Diese Form des Kopfschmerzes strahlt bis in die Unterkiefer aus und kann sogar Übelkeit mitverursachen.

Eine der schlimmsten Kopfschmerz-Erkrankungen ist die Migräne. Die Schmerzen sind dabei in der Regel sehr stark, einseitig, klopfend bis pulsierend. Wer einmal darunter gelitten hat, weiß wovon wir hier reden. Dann geht gar nichts mehr. Jedes Geräusch, jeder Lichtstrahl, Gerüche aller Art sind eine Challenge. Oftmals hängst du dann auch über der Kloschüssel, weil du dich übergeben musst. Auch Sehstörungen sind lästige Begleiter.

Migräne? Licht aus, Ruhe!

Meistens hilft nur: Licht aus, Vorhänge zu, totale Ruhe. Selbst bei leichten oder mittleren Schmerzen geht oft nichts ohne Schmerztabletten. Auslöser ist häufig Stress. Migräneanfälligen Menschen kann jedoch schon ein Wetterumschwung zum Verhängnis werden. Die Schmerzen halten meist einen halben, bis zu mehreren Tagen an.

Da auch körperliche Anstrengung als Auslöser bei Migräne-Patienten gilt, liegt die Vermutung nahe, dass Sport schädlich sein kann. Dem ist aber gar nicht so. Natürlich nicht, wenn der Kopfschmerz da ist. Aber prophylaktisch ist besonders Ausdauersport ein richtiger Schritt zur nötigen Entspannung. Dies kann auch mit Medikamenten unterstützt werden.

Die Zahl der Migräne-Patienten*innen ist steigend. In Deutschland sind mindestens zehn Prozent davon betroffen. Dabei trifft es Frauen bedeutend häufiger. Migräne hat mit Spannungskopfschmerzen absolut nichts zu tun. Da gilt es, klare Grenzen zu ziehen.

Warum löst Stress Kopfschmerzen aus?

Darüber ist sich die Medizin (noch) nicht einig. Es wird vermutet, dass Stress zu körperlichen Veränderungen führt. Ein Ansatzpunkt ist die erhöhte Cortisolproduktion. Hierbei handelt es sich um ein Stresshormon. Das hat großen Einfluss auf den katabolen Stoffwechsel. Dieser stellt dem Körper vereinfacht gesagt Energie zur Verfügung. Ein erhöhter Cortisolspiegel wird als Schmerzauslöser in Betracht gezogen. Einen Beweis gibt es dafür aber nicht.

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Dass zu viel Alkohol, Nikotin und Koffein zu Schmerzen führen, dürfte kein Geheimnis sein. Schlafmangel, eine falsche Körperhaltung und zu wenig Bewegung sind ebenfalls nicht förderlich. Ebenso eine Überlastung der Augen sowie psychische Beschwerden und Zahnschmerzen.

Gerade bei oft auftretenden Kopfschmerzen solltest du hellhörig werden. Diese können nämlich nicht nur physiologische Gründe, sondern auch psychische Ursachen haben. Sie können ein Indiz für Depressionen oder andere Krankheiten der Seele sein.

Sport beugt Kopfschmerzen vor

In einem ist sich die Wissenschaft jedoch einig: Sport und Bewegung helfen, Kopfschmerzen vorzubeugen. Das gilt besonders für Ausdauersport. Insgesamt hilft erst mal jede sportliche Tätigkeit, die deinen Stress reduziert. Die Laufrunde im Park, das Badminton-Match nach Feierabend – vollkommen egal. Auch Yoga und Kraftsport können helfen. So kannst du Verspannungen oder Fehlstellungen – die Kopfschmerzen mitverursachen – im Körper ausgleichen.

Sport hilft natürlich auch bei der Schmerzprophylaxe. Wer sich regelmäßig körperlich betätigt (auch gern outdoor), kann das Risiko, dauerhaft Probleme mit Kopfschmerzen zu bekommen, minimieren.

Aber was soll ich machen, wenn die Kopfschmerzen schon da sind? Eine Runde Joggen (oder sogar ein Spaziergang) im Park macht den Kopf wieder frei. Nicht umsonst heißt es „den Kopf freimachen“. Dies geht unter Umständen sogar mit einer Kopfschmerztablette, obwohl normalerweise Schmerzmittel und Sport ein No-Go sind.

Was du bei Kopfschmerzen aber unbedingt sein lassen solltest, ist ein kräftezehrendes Workout im Gym. Zwar würde es nicht unbedingt deine Kopfschmerzen verschlimmern, aber besonders bei den Grundübungen (zum Beispiel Kreuzheben, Bankdrücken etc.) musst du zu 100 Prozent konzentriert sein. Das Verletzungsrisiko bei schlechter oder unkonzentrierter Ausführung ist extrem hoch. Mit starken Kopfschmerzen funktioniert das nicht. Dann lieber aussetzen oder eine Runde Cardio.

Schmerzmittel – ab wann nimmst du zu viel?

Grundsätzlich, zumindest ist das die Meinung vieler Experten*innen, ist es so, dass du nicht öfter, als einmal wöchentlich zu einer Pille greifen solltest. Schmerzmittel haben eine hässliche Angewohnheit: Sie können abhängig machen. Um das zu verhindern, solltest du die 10:20-Regel beachten.

Diese besagt, dass du an maximal zehn Tagen im Monat zu Schmerzmitteln greifen solltest. An den restlichen 20 Tagen des Monats solltest du clean bleiben. Schaffst du das nicht, musst du unbedingt einen Arzt sehen. Schließlich ist ein Schmerzmittel nur dazu da, dir kurzfristig zu helfen und nicht permanent. Neben den psychischen Folgen sind zudem viele Schmerztabletten nicht gesund für den Magen.

Fazit: Kopfschmerzen musst du nicht als gegeben hinnehmen und sie sind schon gar kein Grund, komplett auf den Sport zu verzichten. Es hängt natürlich immer von der Heftigkeit des Schmerzes ab. Gerade bei Migräne lohnt es sich, alternative Wege zu gehen – zum Beispiel Akkupunktur. Alles Kopfsache.