Seitan überzeugt viele durch seine fleischähnliche Konsistenz
19. November 2018

Protein pur

Wir testen Seitan

Wer bei Seitan nur an Veganer denkt, verpasst was – vor allem so viel Protein wie in sonst kaum einem anderen Lebensmittel. Dabei sieht das Ganze nicht nur aus wie Fleisch, sondern schmeckt auch noch verblüffend echt. Wir verraten euch, was dran ist an diesem traditionellen asiatischen Lebensmittel.

Spitze unter den Eiweißlieferanten
Rund 30 g Eiweiß, nur knapp 2 g Fett und ungefähr 160 Kcal pro 100 g – das sind je nach Herstellungsverfahren die Traummaße von Seitan. Damit hat Seitan mehr als doppelt so viel Eiweiß wie Magerquark.
Seitan besteht aus dem reinen Weizeneiweiß. Ins Land der Märchen gehört, dass Seitan wegen des niedrigen Lysingehalts von Getreide nicht gut zur Eiweißversorgung beiträgt. Es sollte mittlerweile hinlänglich bekannt, dass wir nicht alle essentiellen Aminosäuren in einer Mahlzeit schaffen müssen. Wer also auch noch andere eiweißreiche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Nüsse oder Samen isst, braucht sich keine Sorgen machen. Seitan darf gerne auf die Liste der Fitness-Foods.

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Abwechslung auf dem Teller
Immer wieder die gleichen Eiweißlieferanten lassen auch den Stärksten irgendwann schwach werden. Hinzu kommen Berichte über Massentierhaltung und Studien, die vor zu viel Fleisch warnen. Seitan liefert nicht nur große Mengen an Eiweiß, er lässt sich auch immer wieder anders zubereiten und prima als Fleischalternative nutzen. Egal, ob als Fertigprodukt aus dem Kühlregal oder als Pulver zum Selberanrühren und -würzen: Wer Lust auf etwas Herzhaftes hat, aber kein Fleisch essen will, der sollte Seitan also unbedingt ausprobieren.
Für Einsteiger eignen sich Produkte aus dem Super- oder Biomarkt. Von Gyros bis hin zum Snackwürstchen gibt es da alles. Vieles lässt sich superschnell zubereiten oder ist sogar ungekühlt haltbar. So kommt auch unterwegs in Windeseile viel Protein in den Speiseplan. Fortgeschrittene Probieren das Pulver zum Selberanrühren und lassen Seitan so schmecken und aussehen, wie sie wollen. Die richtigen Experten machen Seitan aus Mehl selber.

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Seitan ist ein Lebensmittel aus Weizeneiweiß

Tradition und Moderne
Wer beim Essen noch etwas mit Wissen angeben mag: Bei Seitan denken die meisten an Veganer, aber Seitan ist schon viel älter. Schon im 6. Jahrhundert wird es in China erwähnt. Seitan ist ein wichtiger Bestandteil in vielen asiatischen Küchen. Dort werden auch die krassesten Alternativen wie „Mock Duck“ hergestellt. Die sehen dem Original oft verblüffend ähnlich.

Und was ist mit Gluten?
Wer Zöliakie hat, der sollte Seitan ganz vermeiden. Seitan besteht nämlich aus dem Weizeneiweiß Gluten. Von Zöliakie ist aber tatsächlich nur etwa jeder 100. Deutsche betroffen. Die meisten können Seitan also problemlos essen. Am besten einfach mal ausprobieren und die Vorteile genießen.

Weitere Infos zum Thema Ernährung findest du auch auf der Website der PETA.

PETA Deutschland

Felicitas Kitali ist seit 2014 als Fachreferentin für Ernährung bei PETA Deutschland. Als Expertin für den Ernährungsbereich ist sie mit dem aktuellen Stand der Forschung vertraut und kann wissenschaftliche Studien erläutern und interpretieren. Auch zum veganen Kochen und Backen gibt die Ernährungswissenschaftlerin mit dem Fachgebiet Ernährungsmedizin gerne praktische Tipps oder stellt Rezepte zur Verfügung.