Wer hat gesagt, dass beim Grillen immer Fleisch auf dem Rost landen muss?
1. September 2020

Ganz ohne Fleisch

So geht veganes Grillen

Wer bei Grillen immer noch an Fleischberge und Kartoffelsalat aus dem Eimer denkt, dem wird empfohlen, dringend im 21. Jahrhundert anzukommen. Grillen kann auch gesund sein, Spaß machen UND – das ist das Wichtigste – lecker sein. Und alles ohne tierische Produkte LOOX zeigt euch wie.

Tofu, Pilze, leckere Dips – Grillen ganz ohne Fleisch!

Fleischersatzprodukte gibt es zuhauf. Tofu, Seitan, Tempeh – um die gängigsten zu nennen. Bei Tofu ist es wichtig, ihm Geschmack zu verleihen. Das funktioniert am besten über eine Marinade. Dabei ist der Tofu wenig wählerisch. Feurig, süß-sauer, mediterran. Worauf immer du Bock hast.

Tempeh, das aus fermentierten Sojabohnen gewonnen wird, ist nicht ganz so easy zu bekommen. Hierfür musst du schon in den Bio-Laden oder Asia-Supermarkt. Es hat einen würzig-nussigen Geschmack.

Seitan ist für „Umsteiger“ das beliebteste Fleischersatz-Produkt. Besonders begehrt: Seitan-Würstchen! Aber auch die Steaks ähneln in der Konsistenz dem Original. Während andere Produkte oftmals für ungeübte Griller eine Herausforderung sind, lassen sich Seitan-Produkte sehr leicht verarbeiten.

Pilze – je größer, desto besser!

Eins vorweg: Pilze aus der Dose oder dem Glas haben auf dem Grill nichts verloren. Pilze müssen frisch sein. Größere Pilze lassen sich natürlich leichter grillen – logisch. Austernpilze sind besonders für Neu-Veganer oder den „Fleischgeschmack-Vermisser“ das perfekte Produkt. Schließlich werden sie auch sehr oft als „Schnitzel“ verarbeitet.

Auch Kräuterseitlinge lassen sich sehr gut als Grillgut nutzen. Allerdings bitte nicht „totgrillen“. Nur ein, zwei Minuten von jeder Seite der Hitze aussetzen. Schließlich haben die Edel-Pilze ihren Preis und du willst sie nicht ruinieren.

Champignons sind natürlich bei jeder Grillparty gesetzt, besonders wenn man fleischlos genießen will. Sie sind bestens zum Füllen geeignet. Dafür eignet sich prima Hackfleisch (kleiner Scherz), Spinat, aber auch Couscous, Gemüsepürees oder (tomatisiertes) Pesto.

Grillgemüse – soooo lecker!

Auberginen, Zucchini, Paprika – einfach in Scheiben schneiden und ab auf den Grill. Gern auch in einer Grillschale. Profi-Tipp: Auberginen vertragen ordentlich Salz. Eine halbe Stunde in einer Art Salzkruste ziehen lassen, abspülen, trocknen und dann auf den Grill. Das gibt ein richtig geiles Aroma.

Der Klassiker sind natürlich Maiskolben. Am besten vorher in leicht gezuckertem Wasser vorblanchieren. Anschließend mit einer Marinade deiner Wahl bestreichen und ab aufs Feuer.

Etwas mehr Zeit brauchen Kartoffeln, Süßkartoffeln und Karotten. Auch hier empfiehlt sich das Vorblanchieren. Aber nicht zu lange, sonst werden sie zu weich. Auch Folienkartoffeln sind stets beliebt, brauchen aber, je nach Größe, ihre Zeit. Wie früher am Lagerfeuer.

Richtig köstlich: Gegrillte Desserts

Gegrillte Ananas darf beispielsweise bei einem Brazilian BBQ niemals fehlen. Mit Zimt (und Chili) und/oder etwas Zuckerwasser (es gehen auch „gesunde“ Varianten wie Agavendicksaft) bestreichen. Schon nach fünf Minuten hast du ein köstliches gegrilltes Dessert. Das funktioniert auch mit Äpfeln, Pfirsichen oder Wassermelonen.

Tipps für Dips

Zaziki: Die Hauptzutat ist nicht Knoblauch, sondern Joghurt. Für die vegane Variante einfach Soja-Joghurt nehmen. Mit Dill, Zitronensaft, Olivenöl, Pfeffer, Salz und Knoblauch (nach Geschmack) würzen. Wichtig: Die geraspelten Gurken abtropfen lassen und mit den Händen noch einmal ausdrücken und erst dann – mit so wenig Flüssigkeit wie möglich – unter den Joghurt mengen.

Mayonnaise: Normalerweise wird eine klassische Mayo mit Ei hergestellt. Für die vegane Variante nimmst du Seidentofu, den du würfelst und mit Rapsöl und Zitronensaft (Verhältnis 3:2) pürierst. Schließlich ein wenig süßen (zum Beispiel mit Agavendicksaft), Senf hinzugeben und noch mal durchmixen. Wem es etwas spanisch zumute ist, macht noch Knoblauch hinzu, nimmt Oliven- statt Rapsöl und fügt noch eine weich gekochte Kartoffel zur Bindung bei.

Guacamole: Sie ist so einfach wie köstlich. Erneut kommt der Pürierstab zum Einsatz. Das Fruchtfleisch der Avocados in eine Schüssel geben, mit Limettensaft, Chilischoten (klein gehackt), Knoblauch, Salz und Pfeffer würzen. Wer es bissig mag, kann nach dem Pürieren noch klein gehackte rote Zwiebeln und Koriander hinzugeben.

Hummus: Damit die Proteine nicht zu kurz kommen, darf natürlich Hummus nicht fehlen. Sooo lecker! Kichererbsen (am besten aus der Dose, ansonsten weich gekochte nehmen) und Tahin (zwei bis drei Esslöffel auf eine Dose), Knoblauch und Olivenöl in einer Schüssel glatt pürieren. Mit Salz, Pfeffer und Cheyenne würzen. Es geht auch Tabasco oder Chilipulver.

Auberginenmousse: Nicht weniger lecker, aber dafür etwas aufwendiger als Hummus, ist Auberginenmousse. Dafür die Auberginen halbieren, gitterförmig einritzen und im Ofen weich garen. Dann das Fruchtfleisch herauskratzen und mit Tahin, Olivenöl, Zitronensaft, Knoblauch, Pfeffer und Salz würzen. Wenn die Auberginen zu viele Kerne haben, kommst du nicht darum herum, das Fruchtfleisch durch ein Haarsieb zu streichen. Viel Aufwand, aber es lohnt sich.

Curry-Ketchup: Kein Grillen ohne Ketchup – auch nicht, wenn man auf Fleisch verzichtet. Tomaten schälen und würfeln. Genau, wie Knoblauch und Zwiebeln. Diese werden in Öl angedünstet. Erst dann kommen Tomaten, Tomatenmark, Curry- und Senfpulver hinzu. Rotweinessig dazugeben und bis zu 45 Minuten köcheln lassen. Anschließend pürieren und unbedingt durch ein Sieb streichen, um die Tomatenkerne herauszufiltern. Anschließend noch einmal aufkochen und umfüllen.

Auch zu Tofu schmeckt Salat

Grillgemüsesalat: Wenn wir schon grillen, können wir aus dem Grillgut auch einen Salat machen. Auberginen, Zucchini, Paprika und Champignons grillen und in eine Schüssel geben. Eine Tomate mithilfe einer Reibe pürieren, Knoblauch und einen Schuss Olivenöl hinzugeben. Das reicht als Dressing. Ein Genuss!

Kichererbsen-Kartoffel-Salat: Wenn du Kartoffelsalat nur mit Mayo kennst, unser tief empfundenes Mitleid. Kartoffelsalat (auch mit Mayo) ist eines der schönsten Dinge der Welt – und so vielfältig. Eine fitte, vegane Variante ist die mit Kichererbsen. Die ausgedämpften Kartoffeln (1 Kilo) in Scheiben schneiden, mit einer Dose Kichererbsen (400 Gramm), halbierten Kirschtomaten (400 Gramm), in Streifen geschnittenen Roten Zwiebeln (1 bis 1,5) sowie in Scheiben geschnittenen schwarzen Oliven (100 Gramm) vermengen. Für das Dressing Zitronenschale, Zitronensaft, Petersilie (klein gehackt), Senf und Ahornsirup (oder Agavendicksaft) miteinander vermengen. Olivenöl drunterschlagen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Fertig!

„Pumper“-Salat: Brokkoliröschen und kleine Süßkartoffelwürfel gar kochen. Die Kerne eines halben Granatapfels, eine Dose Linsen (400 Gramm), Blattspinat (50 Gramm/frisch), Kirschtomaten (250 Gramm), eine halbe in Scheiben geschnittene Gurke sowie eine Avocado (ebenfalls in Scheiben) vermengen. Dann Brokkoli und Süßkartoffeln dazugeben und ein Dressing aus Limettensaft, klein gehackten Walnüssen, Agavendicksaft und Olivenöl hinzugeben. Mit Pfeffer und Salz abschmecken.

Gurkensalat mit Radieschen: Die Gurken hobeln. Radieschen in dünne Scheiben, Lauchzwiebeln in feine Ringe schneiden. Alles miteinander vermengen. Für das Dressing Sojajoghurt, etwas Zitronensaft, Dill, Olivenöl, Pfeffer und Salz vermengen. Schon fertig.

Ob mit oder ohne Fleisch: Grillen ist für jedermann etwas. Inzwischen gibt es so viele leckere Alternativen. Wer jedoch auf Fleisch nicht verzichten mag, kann sich hier noch einmal Anregungen holen. Und wer es übertrieben hat, erfahrt bei LOOX natürlich auch, wie er die Extra-Kalorien wieder abtrainieren kann.