Dank L-Carnitin
So wird dein Kaffee zum Konditionsbooster
Mangelnde Ausdauer hat schon so manches Cardiotraining vorzeitig beendet. Dabei hat eine südkoreanische Studie schon vor einiger Zeit herausgefunden, wie man vom Schlaffi zum Duracell-Häschen auf dem Laufband wird.
♦ Koffein sorgt für höhere Adrenalin-Produktion
♦ L-Carnitin sorgt in Kombination mit Koffein für mehr Ausdauer
♦ L-Carnitin und Koffein ersetzen nicht dein Training
Die Einnahme von Koffein ist im Fitnesssport längst kein Geheimtipp mehr. Doch mit einem kleinen (legalen) Zusatzstoff kannst du die Wirkung noch einmal verstärken. Das haben südkoreanische Forscher*innen der Chonbuk National University aus Jeonju bereits vor Jahren herausgefunden.
Koffein fördert die Adrenalinversorgung
Ein Koffein-Shot vor dem Training hat schon so manchen Fitnesssportler*in zu besseren Leistungen gepusht. Die Erklärung dafür ist relativ simpel: Koffein sorgt im Körper dafür, dass dein Körper effektiver mit Adrenalin versorgt wird. Adrenalin wird für gewöhnlich in Stresssituationen vom Körper „ausgeschüttet“.
Dein Körper arbeitet dann auf Hochtouren. Höherer Blutdruck, stärkerer Herzschlag, beschleunigte Atmung, höherer Blutzuckerspiegel und (das mögen wir besonders) der Fettabbau kommt ins Rollen. Negative Emotionen – Schmerz, Hunger etc. – werden vom Körper bei verstärkter Adrenalin-Ausschüttung unterdrückt. Das ist zwar alles immer nur sehr kurzfristig, aber immerhin.
Mehr Adrenalin, weniger Adenosin. Dieses Hormon sammelt sich im Körper bei Ermüdung an und verlangsamt den Stoffwechsel. Je mehr Energie der Körper verbraucht, desto mehr Adenosin wird produziert. Der Stoff ist dabei sehr wichtig und hat Einfluss auf dein Immunsystem, den Magen-Darm-Trakt und das komplette kardiovaskuläre System. Dazu reguliert es den Schlaf. Und der ist ja speziell für den Muskelaufbau und die Regeneration besonders wichtig.
L-Carnitin und Koffein ist die Zauberformel
Doch Koffein allein macht jetzt noch keinen Top-Athleten aus dir. Da muss schon mehr kommen. Dachten sich wohl auch die Forscher aus Südkorea. Bei ihren Forschungen haben diese nämlich herausgefunden, wie man den Effekt des Koffeins noch verstärken kann. Das Zaubermittel heißt L-Carnitin.
Was hat es damit auf sich? Levocarnitin wird dabei aus zwei Aminosäuren hergestellt – und zwar auch im menschlichen Körper – Lysin und Methionin. Diese beiden Stoffe sind Hauptdarsteller beim Energiestoffwechsel und auch beim Transport von Fettsäuren. Es stimuliert quasi die Aufnahme der Fettsäuren, die dann schlussendlich vom Körper zur Energiegewinnung genutzt werden.
L-Carnitin wird also vom menschlichen Körper selbst produziert, kann aber auch über die Nahrung aufgenommen werden. Es gibt L-Carnitin außerdem als Supplement. 100 Gramm kosten online um die 50 Euro. Es ist aber auch in tierischen Produkten vorhanden. Zum Beispiel in Geflügel, rotem Fleisch, Milch und Fisch.
Bitte keine L-Carnitin-Hamsterkäufe machen
Betrachtet man die Studienergebnisse aus Südkorea ist dies allerdings eine lohnende Investition – besonders für Ausdauersportler. Die Probanden, die einen Koffein-L-Carnitin-Drink bekamen, hielten bei 80 Prozent der maximalen Ausdauerbelastung doppelt (!) so lange auf dem Ergometer durch.
Wer aber nun direkt einen Großeinkauf L-Carnitin macht und sich für den nächsten (stattfindenden) Marathon anmeldet, der sei gewarnt. Es handelt sich hierbei nur um ein kleines Rädchen, mit dem du noch ein, zwei Körnchen mehr herausholen kannst.
Untrainierte Menschen werden nur durch die Einnahme von Koffein und L-Carnitin nicht in der Lage sein, von jetzt auf gleich einen 10-Kilometer-Lauf durchzustehen. Dafür gilt es zu trainieren. Aber ein Kaffee mit ein wenig L-Carnitin und das Training fällt dir unter Umständen ein wenig leichter.