Gibt’s doch gar nicht!
Vollkorn ungesünder als Zucker?
Wenn es darum geht, sich einen gesunden und abwechslungsreichen Ernährungsplan zu erstellen, gehören Vollkornprodukte eigentlich auf jeden Fall auf die Liste. Nun behauptet der Osteopath Klaus Wührer in seinem Buch „Zucker macht krank – Vollkorn macht kränker … und keiner merkt’s“ das Gegenteil.
Die „Deutsche Gesellschaft für Ernährung“ (DGE) empfiehlt ausdrücklich den Verzehr von Vollkornprodukten. Für Wührer ein Skandal, da die DGE ihre Empfehlung ohne eine wissenschaftliche Basis verbreite. Dem entgegnet die Pressestelle der DGE auf LOOX-Nachfrage: „Lebensmittel aus Vollkorn sättigen länger und enthalten mehr Nährstoffe als Weißmehlprodukte. Ballaststoffe aus Vollkorn senken das Risiko für Diabetes mellitus Typ 2, Fettstoffwechselstörungen, Dickdarmkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Getreideprodukte sind ein wichtiger Bestandteil der vollwertigen Ernährung. Sie liefern Kohlenhydrate und als Vollkornvariante zudem reichlich Ballaststoffe sowie ein Plus an Vitaminen und Mineralstoffen.“
Was versteht man unter Vollkorn?
Ein Getreidekorn besteht aus einem Mehlkörper, dem Keimling, der Frucht- und Samenschale sowie einer Aleuronschicht. Beim klassischen, üblichen Weißmehl (Typ 405) kommt – man ahnt es – nur der Mehlkörper zum Einsatz. Bei Vollkornprodukten wird – wie es der Name andeutet – das gesamte Korn zur Produktion des Mehls verwendet. Man erkennt Vollkornmehl schon an der Farbe und der Struktur.
Schwache Stärke?
Vollkorn- und Getreideprodukte sind sehr stärkehaltig – und genau das soll das Problem sein. Bei der Stärke handelt es sich um reine Kohlenhydrate. Nun sind wir wieder beim Thema gute und schlechte Kohlenhydrate. Vollkornmehl ist aber reicht an Vitaminen (B und E), Mineralstoffen und Ballaststoffen. Wührer behauptet, dass Stärke nichts anderes sei, als zusammengeklebter Traubenzucker.
Das Tückische: Man würde den Zucker gar nicht schmecken. Was allerdings so nicht stimmt. Wer schon einmal Vollkornbrot sehr lange gekaut hat, wird eine Geschmacksveränderung hin zur Süße bemerken. Laut Wührer ist die Blutzuckerbelastung nach zwei Scheiben Vollkornbrot so hoch wie nach 1,5 Tafeln handelsüblicher Schokolade. Dem widerspricht etwa eine Studie aus dem British Medical Journal. Dort heißt es, dass hoher Vollkornverzehr nicht nur vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht, Krebs oder Schlaganfällen schützt, sondern auch vor Typ-2-Diabetes.
Guter Stoffwechsel dank Stärke
Doch selbst die Stärke ist nicht direkt schlecht. Es kommt auf deinen Lebensstil an. Führst du ein sportliches, aktives Leben, hat dein Körper kein Problem damit. Im Gegenteil: Stärke macht stark. Je mehr du trainierst, desto besser. Muskeln brauchen Stärke für einen guten Stoffwechsel.
Es ist ganz einfach: Was dein Körper braucht, solltest du ihm geben. Trainierst du viel, arbeitest hart oder verbrauchst allgemein einfach viel Energie, musst du deinem Körper auch viel Energie geben – gern auch in Form von Nudeln oder Vollkornprodukten. Hockst du den ganzen Tag nur auf deinem Hintern, sowohl im Job, als auch privat, solltest du die Kohlenhydratezufuhr einschränken. Und zwar schon aus Selbstschutz.