Richtig dosiert sind Milchprodukte gesund.
30. Januar 2018

Gesunde Milchprodukte

Alles nur Käse?

Sie gelten als einzige vollwertige Nahrungsmittel, die keine Nährstoffwünsche offen lassen: Milchprodukte. Tag für Tag steht Kuhmilch auf unserem Speiseplan. Doch wie so oft gilt auch hier: Viel ist nicht immer gut.

Nicht nur am Tag der Milch am 1. Juni essen und trinken wir Deutschen begeistert Milchprodukte: Ganze 118,8 Kilogramm waren es pro Kopf im Jahr 2011. Frei nach dem Slogan „Die Milch macht’s“ vertrauen wir auf hochwertige Calcium-Zufuhr für starke Knochen und Zähne; Milch soll schön und schlau machen. Von einem Nahrungsmittel mit so vielen Vorteilen kann man doch gar nicht zu viel haben, oder?

Nicht alles, was die Milch macht, ist gut

Tatsächlich kann auch ein vermeintlich normaler Konsum unerwünschte Nebeneffekte haben. Immer mehr Allgemein- und Sportmediziner empfehlen auch Patienten, die nicht unter Laktoseintoleranz leiden, teilweise oder gänzlich auf Quark und Co. zu verzichten.

Viele kennen das Gefühl, morgens aufzustehen und gleich wieder zurück ins Bett zu wollen, die ständige Müdigkeit trotz ausreichend Schlaf. Wenn keine medizinische Ursache auszumachen ist, lohnt es sich, das Augenmerk auf den Konsum von Milchprodukten zu richten. Zum Einen erfordert die Verdauung hier viel Energie und kann zunehmend träge ablaufen, was die Leistungsfähigkeit verringert. Zum Anderen behindern Milchprodukte die Aufnahme von Eisen. Da bei vielen Menschen in fast jeder Mahlzeit Milch steckt, kann Eisenmangel die Folge sein, der zu Lasten der muskulären Frische und geistigen Konzentration geht.

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Auch bei Übergewicht, häufigen Atemwegserkrankungen, Hautproblemen oder Störungen der Hormon- und Wachstumsregulation kann Milch als Ursache beteiligt sein. So sind Babies bei hohem Milchkonsum der Mutter bereits in der Schwangerschaft deutlich schwerer. Aber keine Angst, verzichten muss deswegen niemand. Hin und wieder in Maßen genossen, das heißt nicht mehr als etwa 250 Gramm Joghurt oder ein Glas Milch pro Tag, sind Milchprodukte vollkommen unbedenklich.

Calcium-Alternativen

In Asien, wo kaum Milch verzehrt wird, ist die Osteoporose-Rate viel geringer als hierzulande. Dort baut man als Calcium-Quelle vor allem auf Soja und weiße Bohnen. Die meisten Sojaprodukte sind zudem mit Calcium angereichert. Auch Kohl, Broccoli, Fenchel oder Mandeln geben dem Körper den Knochen-Powerstoff.

Wer seinen Milchkonsum reduzieren will, sollte nichts überstürzen. Besser ist eine langsame Umstellung, auch so werden nach ein bis zwei Wochen erste Effekte spürbar sein. Die meisten werden sich aktiver, wacher und leichter fühlen. Außerdem: Kommen Milchprodukte seltener auf den Tisch, schmecken sie gleich noch mal so gut.