Diäten-Vergleich mit unserem Experten
Das ist die beste Diät zum Abnehmen
Low-Carb, Fatburner, Intervallfasten – was bringen diese Diäten wirklich? LOOX hat mit dem Gesundheitsexperten Prof. Dr. Nicolai Worm gesprochen und verrät dir die Vor- und Nachteile der bekanntesten Diäten.
Die Low-Carb-Diät
Der Teufel „Kohlenhydrate“. Aber für wen ist die Low-Carb-Diät überhaupt geeigent? Ernährungswissenschaftler Nicolai Worm erklärt: „Die Low-Carb-Diät ist für Menschen mit Bauchfettansatz und geringer Muskelaktivität sinnvoll. Wer fettleibig wird und sich gleichzeitig weniger bewegt, hat ein hohes Risiko, eine Stoffwechselstörung zu entwickeln, die als „Insulinresistenz“ bezeichnet wird. Das ist eine Kohlenhydratstoffwechselstörung! Wer Kohlenhydrate nicht mehr sinnvoll verarbeitet, tut gut daran die Kohlenhydrate zu reduzieren, um gesund zu bleiben. Außerdem nehmen diese Menschen mit Low-Carb typischerweise auch besser ab.“
Bringt sie auch was, wenn ich Normalgewicht habe? „Für die Dauerernährung ist eine mediterran ausgelegte Low-Carb-Diät allgemein gut geeignet. Sie hat viel Gemüse, Salat, Beeren, Pilze, Olivenöl, Nüsse, Fisch und Geflügel. Damit kann man eine Gewichtszunahme am ehesten vermeiden, denn man hat die Gewichtskontrolle besser im Griff, da man so mit weniger Hunger und mit weniger Kalorien durch den Tag kommt.“
Aber Vorsicht vor versteckten Kalorien! Zero Zucker heißt nicht zero Kalorien. Viele Leute greifen zu Light-Produkten, wovon Dr. Worm abrät: „Light-Produkte werden kompensiert. Leute sparen dann dort Kalorien ein und essen woanders mehr oder sie verwenden Light-Produkte, die wenig Fett haben, aber viel Zucker oder wenig Zucker, haben, aber dafür Süßstoffe. Süßstoffe gefährden jedoch die Darmgesundheit und können Übergewicht fördern.“
Die Fatburner Diät
Ein bisschen Ananas oder Papaya und schon schmilzt das Fett? Das verspricht zumindest die Fatburner Diät, bei der bestimmte Enzyme in den Nahrungsmitteln die Gewichtsabnahme von ganz alleine bewirken sollen. Eiweiß, Vitamin C und B6, Magnesium und Jod sowie L-Carnitin sind hier angeblich wahre Schlankmacher. Der Ernährungswissenschaftler Worm sieht das allerdings anders: „Dafür gibt es keine wissenschaftlichen Belege. Diese Nahrungsmittel mögen Enzyme haben, die im Stoffwechsel kurzfristig etwas bewirken, aber deswegen heißt es noch lange nicht, dass die Leute besser abnehmen können. Wenn man so etwas behauptet, muss man das auch belegen.“ Schade. Abnehmen durch Essen? Klang auch zu schön.
Intervallfasten
Trenddiät: Intervallfasten. Chris Hemsworth, Jennifer Lopez und Miranda Kerr sind nur ein paar der großen Anhänger dieser Diät. Schlank und schön sind sie alle drei, aber hat Intervallfasten etwas damit zu tun? „Das ist jetzt sehr stark in Mode und auch in der Forschung kümmert man sich intensiv darum. Es gibt noch nicht viele gute Untersuchungen dazu, aber ich würde im Moment sagen: Der reine Gewichtsverlust ist vergleichbar mit anderen Diäten, immer entsprechend der Kalorienreduktion“, erklärt Dr. Worm. „Allerdings scheint das Intervallfasten für Leute mit Insulinresistenz und verfettetem Bauchinnenraum stoffwechselmäßig günstig zu sein, weil damit der Insulinspiegel über viele Stunden niedrig gehalten wird. Das ist aber eher gesundheitlich von Vorteil und nicht gewichtsmäßig.“
Fazit: Wer wirklich abnehmen will, muss auf Dauer seine Kalorienaufnahme verringern, um am Ende des Tages mehr Energie verbraucht, als zu sich genommen zu haben, egal ob mit Low-Carb oder Intervallfasten.
DR. NICOLAI WORM, geboren 1951 in München, studierte Oecotrophologie an der TU München und promovierte an der Universität Gießen. Von 1979 bis 1985 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialmedizin, Prävention und Rehabilitation in Tutzing/Starnberger See. Lehrtätigkeiten im Bereich Sporternährung (Trainer-Akademie, Deutscher Sportbund, Köln; Universität Innsbruck). Von 1996 bis 2007 Mitglied des Humanwissenschaftlichen Zentrums (HWZ) der Ludwig-Maximilian-Universität in München. Viele Jahre deutscher Vertreter in der Expertengruppe „Ernährung und Wein“ beim Office International de la Vigne et du Vin (Internationaler Weinbauverband, O.I.V.) in Paris; er fungiert als wissenschaftlicher Beirat der Deutschen Weinakademie in Mainz. Seit 1987 ist er als Referent in der ärztlichen Fortbildung tätig und seit 2009 Professor an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHPG).
Einem breiten Publikum durch zahlreichen Bücher (einige Bestseller) und durch TV-Auftritte bekannt. Er ist der Vater der LOGI-Methode und der bekannteste deutsche Vertreter kohlenhydratreduzierter Kostformen (Low-Carb-Ernährung). Bei seinem neuen Präventionskonzept „Flexi-Carb“ wird die Kohlenhydratzufuhr abhängig von der Muskel-Aktivität gemacht.
Mehr Info unter: www.nicolai-worm.de